Solingen Spritziger Start in den Ferien(s)pass

Solingen · Das Auftaktfest für die beliebte Ferienaktion fand erstmals in Burg statt. Rund 1500 Besucher kamen und waren von Darbietungen und Programm begeistert. Bis gestern wurden rund 500 Kinder zu den Aktionen angemeldet.

"Das Wichtigste", betonte Britta Losch-Appenzeller, "ist das Phantasialand." Denn dorthin wollen ihr zehnjähriger Sohn und seine beiden Freunde unbedingt. Und den Magic-Kart-Führerschein hat das Trio auch auf der Wunschliste. Seit gestern wissen die drei, dass es mit der Anmeldung geklappt hat: Losch-Appenzeller war die Erste in der rund 40-köpfigen Schlange, die sich vor dem Besucherzentrum von Schloss Burg gebildet hatte. Dort fand erstmals das Auftaktfest des Ferien(s)passes statt.

Seit einigen Jahren gibt es kein Windhund-Verfahren mehr bei der Anmeldung zu den Kursen und Ausflügen: Wer einen Pass gekauft hat, "zieht" auf der Homepage der Aktion eine Zufalls-Nummer, die mit einer Anmeldezeit verbunden ist. Jeder hat also dieselbe Chance, einen Platz bei einer besonders beliebten Veranstaltung zu erhalten. Das war Mitte der 90er Jahre anders, als Tim Kurzbach für den Ferien(s)pass verantwortlich war. "Da haben die Väter in der Nacht vor der Anmeldung vor dem Haus der Jugend campiert", berichtete der Oberbürgermeister und versprach: "Nächstes Jahr werde ich als Vater vorbeikommen."

Während Kurzbach noch einige Jahre warten muss, bis seine ungeborenen Zwillinge ins Ferien(s)pass-Alter kommen, haben andere Eltern und ihr Nachwuchs längst schöne Erinnerungen an frühere Veranstaltungen. Die Kinder der Beigeordneten Dagmar Becker etwa begeisterten sich fürs Töpfern und für Ausflüge. Der Sohn von Gabriele Racka-Watzlawek, der Vorsitzenden des Jugendhilfe-Ausschusses, machte gerne bei Rallyes mit. "Beim Ferien(s)pass treffen sich sehr unterschiedliche Menschen", nennt Becker einen Vorteil der Aktion. Stefan Grunwald, Vorstandsvorsitzender der Stadt-Sparkasse, hat keine persönlichen Beziehungen zum Ferien(s)pass, weil er zur Jugendzeit seiner Kinder nicht in Solingen lebte. Trotzdem hat er gehörigen Respekt vor der seit 1978 stattfindenden Aktion. "Dass in einer Stadt dieser Größe ein derartiges Ferienprogramm zusammengestellt wird, ist eine tolle Sache", lobte Grunwald. "Darauf kann man stolz sein, und deshalb unterstützen wir seit vielen Jahren den Ferien(s)pass." Seit rund 20 Jahren wird er vom Bund der katholischen Jugend Remscheid und Solingen ausgerichtet.

Bezirksbürgermeister Axel Birkenbeul und sein Stellvertreter Paul Westeppe freuten sich, dass der Auftakt in Burg stattfand. Alle zwei Jahre ziehen das Fest und die Computer für die Anmeldung zu einer anderen Stelle im Stadtgebiet. "Auch das lockt Leute hierhin", sagte Westeppe als Vorstandsmitglied des Schlossbau-Vereins und blickte auf die Hüpfburgen und Aktionsstände. Unter anderem war die Jugendfeuerwehr vor Ort und sorgte bei Vorführungen für einen spritzigen Start in den diesjährigen Ferien(s)pass, bei dem rund 1500 Besucher begrüßt werden konnten und an dem 50 Ehrenamtler beteiligt waren.

Wer gestern verhindert war, kann noch einen Pass kaufen und findet freie Plätze bei vielen der 419 Angebote. Nur 20 Aktionen sind ausgebucht. "Wir haben bisher mehr als 500 Pässe beim Ferien(s)pass-Büro am Eiland verkauft", erläuterte Julian Prete, der Leiter der Aktion. "Es gibt sie aber auch bei der Stadt-Sparkasse." Maximal können 1500 Pässe ausgegeben werden. Der Preis liegt bei 14 Euro, dazu kommen die Gebühren für die Veranstaltungen. Für Sozialhilfeempfänger und Kinder von Flüchtlingsfamilien ist der Pass gratis.

(RP)
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