Solingen St. Lukas Klinik wünscht rasche Entscheidung über Geburtsstation

Solingen · Die drohende Schließung der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe in Ohligs wird akuter. Das zeigt die jüngste Entwicklung.

 Die St. Lukas Klinik an der Schwanenstraße in Ohligs: Der Geburtsstation droht das Aus. Noch ist keine Entscheidung gefallen.

Die St. Lukas Klinik an der Schwanenstraße in Ohligs: Der Geburtsstation droht das Aus. Noch ist keine Entscheidung gefallen.

Foto: Stephan Köhlen

Angesichts der drohenden Schließung der Gynäkologie und Geburtshilfe der St. Lukas Klinik erlebt die Abteilung, die seit der Gründung des Ohligser Krankenhauses besteht, in diesem Tagen viel Zuspruch und Unterstützung. "Die Eltern sind sehr zufrieden mit uns. Sie schätzen die familiäre Atmosphäre", sagte Klinik-Sprecher Andreas Spiegelhauer gestern im Gespräch mit unserer Redaktion. Auch Bezirksbürgermeister Marc Westkämper kämpft für den Erhalt der Geburtsstation (wir berichteten): Sie gehöre seit vielen Jahrzehnten zu Ohligs wie das Dürpelfest.

Doch die letzten Tage haben gezeigt, dass das drohende Aus der Geburtsstation akuter wird. "Es gibt aber noch keine Entscheidung", erklärte der Klinik-Sprecher und bekräftigte, dass das Ohligser Krankenhaus die Schließung selbst keineswegs wolle. "Wir haben alles getan. Es liegt jetzt nicht mehr in unserer Hand." Nun entscheiden die Bezirksregierung beziehungsweise das NRW-Gesundheitsministerium über die Zukunft der Frauenheilkunde und Geburtshilfe an der Schwanenstraße. Momentan ist es ein schwebendes Verfahren, das offenbar auf Betreiben der Krankenkassen angestoßen worden ist, die die Schließung der Ohligser Abteilung fordern. Auslöser ist der neue, landesweite Krankenhaus-Bedarfsplan mit den zukünftigen Zahlen- und Kostenaufstellungen für die einzelnen Häuser. "Die Qualität der Arbeit der Station in der St. Lukas Klinik steht dabei nicht in Frage und ist unbestritten", betonte Spiegelhauer auf Anfrage. Dem Vernehmen nach wünscht man sich in dem Ohligser Krankenhaus möglichst bald eine Entscheidung der Behörden in der Landeshauptstadt Düsseldorf über die Zukunft der Gynäkologie und Geburtshilfe, damit Klarheit herrscht und der Schwebezustand beendet wird. Gleichwohl läuft die Arbeit der Geburtsstation und der Frauenheilkunde wie bisher weiter. "Wir haben einen Versorgungsauftrag. Den werden wir erfüllen", erklärte der Sprecher der Klinik.

32 Mitarbeiter sind auf der Station mit im vergangenen Jahr 338 Geburten beschäftigt. Vor zwei Wochen wurden sie über die jüngste Entwicklung informiert. Dabei hatte die Geschäftsleitung signalisiert, für den Fall einer Schließung nach Möglichkeiten zu suchen, um ihnen neue berufliche Perspektiven zu eröffnen, gegebenenfalls auch an anderen Standorten und Gesellschaften der K-Plus-Gruppe, zu der die St. Lukas Klinik gehört. Andreas Spiegelhauer: "Wir unterstützen unsere Mitarbeiter in der schwierigen Situation, so gut es geht, und verstehen uns als christlich-karitativer Arbeitgeber."

(tws)
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