Solingen Stadt fehlen bald 1500 Mitarbeiter

Solingen · Durch Ruhestand, Krankheit und Elternzeit werden viele Stellen frei.

Die Aussichten sind mau: Bereits jetzt fehlen der Stadt Mitarbeiter, etwa 215 Stellen sind momentan unbesetzt. Diese Situation wird sich in den kommenden zehn Jahren voraussichtlich verschlimmern, sagt Jochen Welp vom Personalmanagement der Klingenstadt.

Mehr als 900 Mitarbeiter werden bis zum Jahr 2027 altersbedingt ausscheiden und in den Ruhestand gehen. Weitere 600 Angestellte werden voraussichtlich aus sonstigen Gründen wie Krankheit, Elternzeit oder Beschäftigungsverbot ihre Stellen verlassen. Das hat das Personalmanagement hochgerechnet.

Um eine extreme Unterbesetzung zu verhindern, will das Team um Jochen Welp einige Änderungen anstoßen. "Die Tarifverträge sind noch zu starr für unkonventionelle Methoden", mahnt Welp. "Und die brauchen wir in den kommenden Jahren definitiv."

Ein wichtiger Punkt ist dabei die Ausbildung. Nach einem Tiefpunkt im Jahr 2009 habe es die Stadt bereits geschafft, die Zahl der Auszubildenden wieder zu steigern, so Welp. "Wir haben die Ausbildungsplätze vervierfacht", sagt der Personalchef. 50 junge Menschen seien demnach in diesem Jahr ausgebildet worden.

Zudem will die Stadt mehr externe Fachkräften einstellen. Dazu müsste sich die Klingenstadt als attraktiver Arbeitgeber verkaufen, sagt Welp: "Wir schaffen bereits Anreize wie mobiles Arbeiten und einen Betriebskindergarten." Die Kita am Rathaus soll noch Ende des Jahres fertig werden. So habe die Stadt mittlerweile mehr als 400 Externe anwerben können.

Auch Lehrgänge für Verwaltungsangestellte sollen neu konzipiert werden. So will die Stadt mit dem Bergischen Studieninstitut auch Verwaltungslehrgänge am Abend und am Wochenende anbieten, sowie als Turbo- oder Fern-Lehrgang.

Die Parteien waren sich einig, die Personalplanung zu unterstützen. Die Linke und SPD merkten aber an, auch einen Anteil von Frauen und Migranten zu berücksichtigen.

(veke)
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