Solingen Stadt mit Kramer-Empfang zufrieden

Solingen · Innerhalb kürzester Zeit hat die Verwaltung die Veranstaltung auf die Beine gestellt. Am Ende drängten sich hunderte Gäste in den Fluren des Rathauses. In den Hofgarten kamen sogar rund 1500 Gäste, um den Weltmeister zu sehen.

Gladbacher Kramer feiert mit dem WM-Pokal
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Foto: Instagram

In Bayern hat Ministerpräsident Horst Seehofer Bastian Schweinsteiger und Co. einen roten Teppich ausgerollt, in Köln grüßte Lukas Podolski die Fans auf dem Alten Markt vom Rathausbalkon aus. In Solingen steht Weltmeister Christoph Kramer in einem Flur mit weißen Wänden, die den Charme einer Behörde genau wiedergeben und notdürftig mit einigen Fahnen dekoriert wurden. Hier wird er sich ins Goldene Buch eintragen. Wären da nicht die vielen hundert Menschen, die sich dicht an dicht drängen, könnte man meinen, er sei hier, um seinen Personalausweis zu verlängern. Danach wird er noch eine Autogrammstunde im Einkaufszentrum geben. Begrüßt man so einen Weltmeister ?

"Man kann mit Sicherheit über Verbesserungen nachdenken", sagt Stadtsprecherin Sabine Rische einen Tag nach der Veranstaltung. Allerdings könne eine Stadt wie Solingen, die überall sparen müsse, nicht einfach eine Party für Tausende Menschen ausrichten. Die Verwaltung sei vielmehr stolz und glücklich, dass sie innerhalb von 24 Stunden so viel auf die Beine gestellt habe. Bis zuletzt sei unklar gewesen, ob "300 oder 3000 Leute kommen". Die Stadt habe zwar schon oft Olympiasieger oder Schauspieler empfangen, "aber noch nie hat jemand so einen Hype ausgelöst".

Ähnlich überwältigt sind auch die Organisatoren im Einkaufscenter Hofgarten. "So einen Menschenauflauf hatten wir zuletzt bei der Eröffnung im vergangenen Jahr", sagt Center-Managerin Silja Nünning. Rund 1500 Besucher seien gekommen. Den Food-Court hatten die Veranstalter abgesperrt, mehr als 800 Gäste waren hier allein aus Brandschutzgründen nicht erlaubt. Der Rest drängte sich im Bereich der Rolltreppen.

Kurzfristig hatten die Veranstalter sogar noch das Sicherheitskonzept geändert und Nebeneingänge geöffnet, um den Fluss der Menschenmenge zu steuern. Gegen die Hitze verteilten Mitarbeiter kostenlos Wasser. "Alle haben mit angepackt, das war super", lobt Silja Nünning. Anderthalb Tagen hätten sie Zeit gehabt, um die Veranstaltung gemeinsam mit Radio RSG zu organisieren. "Wir wollten es unbedingt möglich machen", sagt die Managerin: "Weil der Hofgarten auch eine Art Begegnungsstätte sein soll".

Für die Sicherheit sorgte die vierfache Zahl an Sicherheitsmitarbeitern, für Notfälle waren zwei Sanitäter da. "Die Sicherheit stand für uns im Vordergrund", sagt RSG-Chefredakteur Thorsten Kabitz. Natürlich habe man auch über eine Außenveranstaltung nachgedacht, aber diese sei allein wegen der vielen Genehmigungen in der Kürze der Zeit nicht zu organisieren gewesen. Kabitz ist trotzdem zufrieden: "Für uns ist alles prima gelaufen." Auch Silja Nünning sagt: "Die Resonanz unter den Besuchern war positiv".

Auch bei der Stadt zieht man ein positives Fazit: "Die Menschen konnten Christoph Kramer hautnah erleben", sagt Stadtsprecherin Sabine Rische: "Es war noch nie jemand da, der über alle Altersgrenzen hinweg so eine Begeisterung ausgelöst hat". Daran habe Kramer mit seinem sympathischen Auftreten - allein im Hofgarten schrieb er mehr als 1000 Autogramme und verlängerte von sich aus um eine halbe Stunde - großen Anteil.

Vielleicht gibt es ja in zwei Jahren eine Neuauflage. Dann findet die Europameisterschaft statt.

(RP)
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