Solingen Stadt warnt weiter vor Waldspaziergängen

Solingen · In den Wäldern rund um Solingen sind die Folgen von Sturm "Friederike" fast überall sichtbar. Gefahren drohen von herunterfallenden Ästen und geschädigten Bäumen. Die Aufräumarbeiten werden zwei Monate in Anspruch nehmen.

Knapp eine Woche ist inzwischen vergangen, seitdem das Sturmtief "Friederike" auch über Solingen hinweggefegt ist. Doch von einer Entwarnung kann noch lange keine Rede sein. Denn die Schäden, die der Orkan angerichtet hat, sind enorm - auch in der Klingenstadt, wo die Mitarbeiter des Forstamtes vermutlich bis ins Frühjahr mit den Aufräumarbeiten beschäftigt sein werden.

Vor allem in den Wäldern hat "Friederike" ihre verheerenden Spuren hinterlassen, weswegen die zuständigen Stellen im Rathaus nach wie vor davon abraten, ausgedehnte Spaziergänge in den Waldgebieten zu unternehmen. "Es ist weiterhin sehr große Vorsicht geboten", sagte gestern eine Stadtsprecherin auf Anfrage unserer Redaktion. Der Grund: Etliche Bäume sind bei dem Sturm vor sechs Tagen zwar nicht in Gänze umgekippt, aber haben durch "Friederike " sehr wohl einen erheblichen Teil ihrer Standfestigkeit eingebüßt, so dass sie jetzt - auch angesichts des durch die vielen Regenfälle der vergangenen Tage aufgeweichten Bodens - jederzeit fallen können.

Deshalb ist beispielsweise der bei vielen Ausflüglern beliebte Wanderweg durchs Wupper-Tal zwischen Unterburg sowie Strohn bis auf Weiteres gesperrt. Ein Warnschild am Zugang des Pfades weist vor allem Eltern mit Kinderwagen, Rollstuhlfahrer, Radfahrer und Personen mit Gehhilfen darauf hin, dass es für sie kaum ein Weiterkommen gibt - wobei momentan niemand mit Gewissheit zu prognostizieren weiß, wie lange noch mit Hindernissen zu rechnen ist.

So sind die Stadt-Mitarbeiter der Forstverwaltung seit einigen Tagen von morgens bis abends im Einsatz, um die durch "Friederike" angefallenen Schäden zu begutachten beziehungsweise zu beseitigen. Zum Beispiel ab dem heutigen Mittwoch, wenn an der Remscheider Straße zwischen Grunenburg sowie der L 74 Bäume gefällt werden, weswegen - außerhalb des Berufsverkehrs - von jeweils 9 bis 15 Uhr mobile Ampeln nach Bedarf den Verkehr regeln und mit Behinderungen zu rechnen ist.

Von der Ohligser Heide im Westen bis hinüber zu den Wupperbergen im Osten Solingens: Überall laufen die Aufräumarbeiten, die für die insgesamt zehn städtischen Mitarbeiter nicht eben vergnügungssteuerpflichtig sind. Denn wenn die Schichten abends zu Ende gehen, blicken die Waldarbeiter in der Regel lediglich auf einen kleinen Stoß an Holz herab. Das liegt hauptsächlich daran, dass zunächst einmal - zusätzlich zu den großen Stämmen - viele abgebrochene Äste eingesammelt werden müssen, die darüber hinaus teilweise in nur sehr schwer zugänglichen Gebieten liegen.

Was dazu führt, dass sich die Arbeiten eine ganze Weile hinziehen werden. "Wir gehen aktuell davon aus, dass wir mit den Folgen von ,Friederike' noch ungefähr zwei Monate zu tun haben werden", hieß es am Dienstag vonseiten der Stadt Solingen, die jedoch darauf verwies, die Schäden seien diesmal mitnichten mit jenen Folgen vergleichbar, die der Jahrhundertsturm "Kyrill" - auf den Tag genau elf Jahre vor "Friederike" - im Januar 2007 hinterlassen hatte.

Sturm Friederike: Bilder der Orkan-Schäden aus NRW vom Januar 2018
26 Bilder

Diese Schäden richtete "Friederike" in der Region an

26 Bilder
Foto: Uwe Heldens

Seinerzeit waren binnen weniger Stunden auf Solinger Stadtgebiet in der Summe 12.000 Kubikmeter Holz von dem Orkan zerstört worden, wohingegen sich der Bruch jetzt doch entschieden bescheidener ausnimmt. "Es dürfte sich um ungefähr 600 Kubikmeter handeln", sagte die Rathaus-Sprecherin. 2007 hatten die Aufräumarbeiten Monate gedauert.

(or)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort