Solingen Stadt will den Weg zur A 3 verbessern

Solingen · Im kommenden Jahr soll ein neuer Anlauf genommen werden, die Modernisierung der Kreuzung Bonner Straße auf den Weg zu bringen. Die Zeit drängt.

 Ein gewohntes Bild: In Ohligs kommt es auf dem Weg zur Autobahn immer wieder zu langen Staus.

Ein gewohntes Bild: In Ohligs kommt es auf dem Weg zur Autobahn immer wieder zu langen Staus.

Foto: mak

Sie gehört zu denen am meisten gefürchteten Staufallen Solingens - die Kreuzung Bonner Straße/Langhansstraße in Ohligs. Jeden Tag passieren tausende Pendler das Nadelöhr, das die Viehbachtalstraße mit der Autobahn "A 3" verbindet. Dabei kommen die Autofahrer aber vor allem zu den Stoßzeiten nur langsam voran, weil der Verkehr die Kreuzung schon lange an ihre Grenzen bringt. Was wiederum nicht allein an den Nerven der Verkehrsteilnehmer zehrt. Auch für die Stadt sind die Staus ein Ärgernis, weswegen die Verantwortlichen im Rathaus demnächst einen neuen Anlauf zur Entschärfung der Situation nehmen wollen.

"Wir werden 2016 wieder das Gespräch mit der Stadt Hilden suchen", kündigte jetzt Sonja Häcker vom Stadtdienst Planung an. Denn ohne den guten Willen der Nachbarkommune dürften die Solinger Autofahrer noch lange im Stau stehen.

Der Hintergrund: Die Stadt Hilden will verhindern, dass die Langhansstraße nach einem Ausbau der Kreuzung zu einem noch beliebteren Schleichweg in Richtung Hilden wird, als es heute schon der Fall ist. Aus diesem Grund ist die Durchfahrt von der Viehbachtalstraße zur Langhansstraße bereits seit langem dicht. Was die Hildener freut, da so die Wohngebiete im Osten ihrer Stadt vom Verkehr verschont bleiben - in Solingen jedoch einer verkehrstechnischen Entspannung im Weg steht.

Dabei existieren im Rathaus der Klingenstadt schon seit geraumer Zeit Pläne zur Verbesserung der Lage. Zum einen wäre ein Kreisverkehr denkbar, von dem aus kein Abbiegen in die Langhansstraße und somit nach Hilden möglich wäre. Zum anderen halten die Solinger Verantwortlichen aber auch eine "Ertüchtigung" der bestehenden Kreuzung für vorstellbar.

Bei letztgenannter Variante könnte die Weiterfahrt von der "Vieh" nach Hilden ebenfalls verschlossen bleiben. Wobei die Solinger Seite anmerkt, dass auch die Stadt Hilden etwas gegen den Verkehr in ihren Wohngebieten unternehmen kann. "So wäre es denkbar, dass die Hildener die Durchfahrt auf der Verlängerung der Langhansstraße auf ihrem Gebiet verbieten", sagte Verkehrsplanerin Häcker.

Gleichwohl gibt es auch in Solingen Probleme. Nach dem Ausbau der eigentlichen Anschlussstelle zur A 3 in Langenfeld, der im Sommer abgeschlossen wurde, erwarteten viele, dass sich die Staugefahr auf dem Weg zur Autobahn verringern würde. Tatsächlich aber gehen die Meinungen nach einigen Monaten im Realitätstest auseinander. So hieß es zuletzt vonseiten der Solinger CDU, die Autofahrer stünden trotz der nun umgesetzten "kleinen Lösung" nach wie vor zu den Hauptverkehrszeiten Stoßstange an Stoßstange.

Darum will die Union eine "große Lösung", also die Anbindung der Viehbachtalstraße über eine neue vierspurige Straße bis hin zum Kreuz Langenfeld, nicht zu den Akten legen. Dies jedoch würde höchstwahrscheinlich geschehen, sollte die Kreuzung Bonner Straße ausgebaut werden. Schon aus Kostengründen - schließlich wäre kaum jemanden zu vermitteln, zuerst Geld in die Kreuzungsmodernisierung zu investieren, um danach noch einmal Millionen für die "große Lösung" auszugeben.

Zumal selbst die Finanzierung des Kreuzungsausbaus alles andere als sicher ist. "Um überhaupt mit den Planungen starten zu können, brauchen wir einen Beschluss des Landesverkehrsministeriums", sagte ein Sprecher des zuständigen Landesbetriebes Straßen NRW auf Anfrage unserer Redaktion. Dieser Beschluss sei aber bis heute nicht erfolgt, betonte der Sprecher, der dementsprechend eine schnelle Lösung als unwahrscheinlich bezeichnete.

Indes drängt die Zeit. 2019 endet nämlich ein im Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz festgeschriebenes Förderprogramm. Der Bund gab zwar inzwischen grünes Licht für eine Fortführung. Doch ein Okay des Landes, das sich ebenfalls bislang finanziell beteiligt, steht laut Stadt weiter aus. Und dies könnte wiederum einen Strich durch alle Rechnungen für eine zügige Beseitigung der Staufallen auf dem Weg zur Autobahn machen.

(RP)
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