Solingen Stadt will mit Ditib-Gemeinde im Gespräch bleiben

Solingen · Nach dem Bekanntwerden von Vorwürfen gegen einen Solinger Imam sieht das Rathaus keine Notwendigkeit, Konsequenzen zu ziehen. Wie eine Stadtsprecherin gestern betonte, will die Verwaltung - trotz der im Raume stehenden Beschuldigungen gegen den Imam der Ditib-Moschee in der City - mit der Gemeinde im Gespräch bleiben.

Das Referendum, bei dem es im türkischen Generalkonsulat Düsseldorf zu Unregelmäßigkeiten kam, sei eine türkische Wahl, hieß es am Montag aus dem Rathaus. Dementsprechend könnte der Vorfall für die Arbeit vor Ort keine Folgen haben, stellte die Stadt klar, die schon bei früherer Gelegenheit unterstrichen hatte, den Dialog mit Ditib aufrecht erhalten zu wollen. Eine Haltung, die von Kritikern im Prinzip geteilt wird. Allerdings wird moniert, die Gemeinden des Ditib-Verbandes seien nicht unabhängig. So werden die Imame vom türkischen Staat nach Deutschland geschickt.

Dem Solinger Geistlichen wird vorgeworfen, einen Wähler in anderes Wählerverzeichnis eingetragen zu haben. Zudem soll er türkischen Medien zufolge für den Mann mit "Ja" gestimmt haben. Während letztgenannte Anschuldigung von dem Imam zurückgewiesen wurde, bestätigte das Konsulat die Umschreibung auf der Liste. Indes sei sichergestellt, dass der Bürger kein zweites Mal in der Türkei wählen könne. Derweil betonte der Ditib-Bundesverband am Montag, für den Vorfall nicht zuständig zu sein. "Wahlhelfer für die Referendumswahl werden vom Generalkonsulaten berufen. Die Aufgabe als Wahlhelfer führen selbige also nicht als Imame aus", sagte eine Sprecherin auf Anfrage.

(or)
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