Städtepartnerschaft Freundschaftstreffen unter der Brücke

Solingen · Für John Potts schloss sich am Wochenende ein Kreis: Vor ziemlich genau einem Jahr war er zum Bürgermeister von Blyth gewählt worden - einen Tag, bevor eine Solinger Delegation in der nordenglischen Hafenstadt ankam. In Kürze endet seine Amtszeit schon wieder - nach stets einem Jahr wählt der Stadtrat den ersten Bürger aufs Neue - und zu seinen letzten Aktivitäten in dieser Funktion gehörte der Gegenbesuch in der deutschen Partnerstadt.

 Im Botanischen Garten haben Solingens Bürgermeister Ernst Lauterjung (l.) und Blyth' Stadtchef John Potts einen britischen Kuchen angeschnitten

Im Botanischen Garten haben Solingens Bürgermeister Ernst Lauterjung (l.) und Blyth' Stadtchef John Potts einen britischen Kuchen angeschnitten

Foto: Lauterjung

Für John Potts schloss sich am Wochenende ein Kreis: Vor ziemlich genau einem Jahr war er zum Bürgermeister von Blyth gewählt worden - einen Tag, bevor eine Solinger Delegation in der nordenglischen Hafenstadt ankam. In Kürze endet seine Amtszeit schon wieder - nach stets einem Jahr wählt der Stadtrat den ersten Bürger aufs Neue - und zu seinen letzten Aktivitäten in dieser Funktion gehörte der Gegenbesuch in der deutschen Partnerstadt.

Am Freitag landeten Potts und rund 15 Landsleute auf dem Düsseldorfer Flughafen - und brachten gemeinsam mit ihren Solinger Gastgebern binnen fünf Tagen ein straffes Programm hinter sich: "Wir wissen nun alles über Kakteen, Papier und Schokolade", scherzte der Bürgermeister. Denn zu den Stationen der Reise gehörten neben dem Botanischen Garten auch das Kölner Schokoladenmuseum und die Papiermühle Alte Dombach in Bergisch-Gladbach.

Organisiert hatte die Ausflüge einmal mehr der Förderverein der Städtepartnerschaft Solingen & Blyth. "Es war wieder eine prima Begegnung, bei der wir viel Spaß hatten", zog dessen Vorsitzender Bernd Clemens gestern ein erstes Fazit. Er selbst ist mit der Kleinstadt in der Grafschaft Northumberland seit mehr als einem halben Jahrhundert verbunden: "Ich war 1965 auf Schüleraustausch mit der Albert-Schweitzer-Schule dort", verriet der ehemalige Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung. Aus der damaligen Reise auf die Insel ergaben sich Kontakte, die sich bis heute halten. "Inzwischen gibt es in meiner Gastfamilie schon die Enkelkinder", erzählte Clemens am Rande eines gemeinsamen Abstechers in den Müngstener Brückenpark.

Dorthin kam gestern auch Oberbürgermeister Tim Kurzbach - und tauschte mit seinem Amtskollegen nicht nur gute Wünsche, sondern auch Geschenke aus. Von britischer Seite gab es unter anderem Kunstwerke mit Impressionen der heimischen Küste und einen edlen Tropfen aus dem benachbarten Schottland - die Solinger übergaben ihren Gästen neben Messern mit Gravur des Oberbürgermeisters auch ein Bild der Müngstener Brücke. "Ich habe mich gefragt, ob sie über den Brexit sprechen würden", sagte Labour-Politiker Potts in Richtung von Kurzbach - und äußerte leicht zerknirscht angesichts des Wählervotums: "Wir werden sehen, wie es funktioniert." Die seit 1962 bestehende Partnerschaft zwischen Solingen und Blyth soll unter dem EU-Austritt Großbritanniens nicht leiden. Das Interesse, jenseits der regelmäßigen Bürgerreisen auch auf schulischer Ebene wieder Kontakte zu pflegen, sei auf jeden Fall vorhanden, betonte Sofia Thives-Kurenbach, die bei der Stadt für die internationalen Beziehungen zuständig ist. Allerdings habe sich zuletzt keine passende Partnerschule in Blyth gefunden.

2019 steht erst einmal die nächste Bürgerreise von Solingern nach Blyth auf dem Programm. Und die wird für Bernd Clemens - ähnlich wie für John Potts - unter anderen Vorzeichen stehen: In Kürze endet seine vierjährige Tätigkeit als Vorsitzender des Fördervereins.

ALEXANDER RIEDEL

Weitere Informationen über die Städtepartnerschaft und Kontakte für Interessenten an einer Mitgliedschaft im Förderverein gibt es im Internet unter www.blyth-solingen.com

(ied)
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