Stadtleben Die drei neuen Botschafter sind im Amt

Solingen · In Solingen sind eine Star-Friseurin, ein Promi-Koch und ein Olympiasieger gewürdigt – und zu den neuen Botschaftern der Stadt ernannt: Gönül Zarekow, Stephan Staats und Jonas Reckermann.

Solingen ehrt drei neue Botschafter
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Foto: Kempner, Martin

In Solingen sind eine Star-Friseurin, ein Promi-Koch und ein Olympiasieger gewürdigt — und zu den neuen Botschaftern der Stadt ernannt: Gönül Zarekow, Stephan Staats und Jonas Reckermann.

Dichterin Stefanie Schlüter kommentierte die stimmungsvollen Luftaufnahmen mit poetischen Worten: Von einer "Stadt, der nichts fehlt" war im von den Stadtwerken produzierten Film "Solingen, meine Wolkenstadt" die Rede. Und das war wohl nicht nur auf Bauwerke und Naturräume bezogen, sondern auch auf die Vielfalt der Menschen, ihrer Begabungen und Lebensläufe. Drei von ihnen ernannte die Stadtspitze gestern im Café Stückgut zum zweiten Mal zu "Solingen-Botschaftern."

Und wie das Quartett des Vorjahres hätten die rückwirkend für 2017 benannten Repräsentanten unterschiedlicher kaum sein können: Mit Gönül Zarnekow ehrte Oberbürgermeister Tim Kurzbach zunächst eine Frau, die dafür sorgt, dass andere Menschen im Rampenlicht besonders gut aussehen: Die Solinger Friseurmeisterin ist inzwischen per Du mit Hollywoodstars und reiste schon zu den Golden Globes sowie zur Oscar-Verleihung, um ihrem geschätzten Handwerk nachzugehen. "Ich bin stolz, eine Solingerin zu sein", sagte die neue Botschafterin unter dem Beifall der geladenen Gäste sichtlich gerührt, und betonte: "Auch wenn ich weit weg bin, komme ich immer wieder gern zurück."

Kleine Filme stellten die neuen Botschafter vor. In ihnen kamen stets Weggefährten zu Wort und beschrieben die Prämierten vielfach mit einem Augenzwinkern - darunter sogar Ex-Handball-Bundestrainer Heiner Brand und Kunstturn-Olympiasieger Fabian Hambüchen. Sie beglückwünschten Jonas Reckermann. Der Beachvolleyball-Olympiasieger von London nahm als Zweiter am gestrigen Abend die Ehrung entgegen. "Solingen ist super", betonte der 38-Jährige, der in Rheine zur Welt kam und mit seiner Familie in der Klingenstadt lebt. Vor allem deren hohen Freizeitwert lobte der passionierte Mountainbiker, Tennisspieler und Fußballer, der sich im Rahmen verschiedener Projekte unter anderem für benachteiligte Kinder und gegen Homophobie einsetzt.

Ein weiterer Botschafter - und wiederum gebürtiger Solinger - wird die Klingenstadt am anderen Ende der Welt vertreten: Stephan Staats ist seit 18 Jahren in Neuseeland zu Hause - und auf den sieben Weltmeeren: Ohne Schulabschluss hatte er einst eine Ausbildung im Parkhotel Solingen absolviert, heute ist er Küchenchef auf den luxuriösesten Privatschiffen der Erde. Auf der "Phoenix", dem Boot einer Initiative zur Seenotrettung von Flüchtlingen im Mittelmeer, bekochte er nicht nur die Crew, sondern half auch selbst mit, Schiffbrüchige zu retten. Sogar für ein Umweltschutzprojekt nutzte er seine Fähigkeiten - aus Abfallprodukten gestaltete er hochkarätige Gerichte. Einmal pro Jahr komme er nach Solingen, um seine Schwester zu besuchen, erzählte Staats. "Ein wenig überrascht" über die Auszeichnung sei er schon gewesen, betonte er: "Aber ich habe mich riesig gefreut."

(ied)
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