Solingen Strauss-Lager ist ein Rückgrat des Unternehmens

Solingen · Die Talsohle scheint durchschritten: Nach dem beschlossenen Verkauf der Geschäftsanteile von Strauss Innovation an die Beteiligungsgesellschaft Mühleck Family Office können auch die Solinger Mitarbeiter des Unternehmens erst einmal durchatmen. "Das Logistikzentrum in Solingen ist ein Rückgrat der Unternehmens-Aktivitäten", betonte ein Sprecher des neuen Investors.

 Das Logistikzentrum am Monhofer Feld soll nach dem Verkauf des insolventen Warenhauses an den Investor Mühleck Family Office erhalten bleiben wie bisher.

Das Logistikzentrum am Monhofer Feld soll nach dem Verkauf des insolventen Warenhauses an den Investor Mühleck Family Office erhalten bleiben wie bisher.

Foto: Köhlen, Stephan (TEPH)

Das Lager am Monhofer Feld soll genauso erhalten bleiben wie die bestehenden 79 Filialen des Warenhauses. Auch Personalreduzierungen seien nicht vorgesehen, hieß es auf Nachfrage unserer Zeitung. Mühleck Family Office aus Waldbrunn im Odenwald ist an mehreren Spielhallen und Fitnessstudios beteiligt und versteht sich als "langfristig orientierter strategischer Investor". Nach dem Beschluss des Gläubigerausschusses am Freitag übernimmt der neue Gesellschafter die Geschäftsanteile vom früheren Investor Sun Capital Partners. Sämtliche Filialen im Bundesgebiet werden aus Solingen mit den Produkten der Handelskette - darunter neben Herren- und Damenmode auch verschiedene Accessoires, Möbel und Geschirr - beliefert.

2005 hatte das Logistikzentrum am Monhofer Feld eröffnet. 22 Rolltore, 13.000 Palettenstellplätze und Platz für 80.000 Kleiderbügel in der Hängeförderanlage entstanden damals im Lager im Ohligser Gewerbegebiet. Mit 120 Arbeitsplätzen nahm das Lager in der Klingenstadt seinen Betrieb auf. Die damalige Firmenspitze stellte sogar bis zu 350 Stellen im Solinger Westen in Aussicht. Allerdings baute das Unternehmen schon in den darauffolgenden Jahren im Zuge einer Neustrukturierung Stellen ab.

Dramatisch wurde die Lage rund um die traditionsreiche Mode- und Lifestyle-Kette zu Beginn des Jahres. Vor allem das kalten Frühjahr 2013 und der milde Winter 2014 waren angesichts der vielen saisonspezifischen Angebote ein Schlag ins Kontor. Vor dem Düsseldorfer Insolvenzgericht stellte das Warenhaus den Antrag auf Eröffnung eines Schutzschirmverfahrens. 17 der 96 Filialen wurden geschlossen, insgesamt 200 der damals 1400 Mitarbeiter verloren ihre Jobs.

Über das Konzept des neuen Investors wird die Gläubigerversammlung in den nächsten Wochen entscheiden.

(RP)
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