Solingen Strohballen-Brände: Verdächtige aus Remscheid festgenommen

Solingen · Zwei Tatverdächtige hat die Polizei unmittelbar nach einem weiteren Heuballen-Brand in Remscheid in der Nacht zum Dienstag festgenommen. Beide stammen aus der Werkzeugstadt. "Sie sind uns quer durchs Strafgesetzbuch bekannt", sagte Christian Wirtz, Pressesprecher der Polizei. Die Beamten nahmen sie in Gewahrsam. Nach der erkennungsdienstlichen Behandlung wurden beide noch gestern dem Haftrichter vorgeführt, der laut der Staatsanwaltschaft Haftbefehl erließ und U-Haft anordnete.

 Wieder ein Brand, wieder Heuballen, diesmal in Birgden: Zwei Heuwagen und 90 Ballen wurden zerstört, Gebäude gerieten in Gefahr. Allerdings gingen der Polizei zwei mögliche Brandstifter ins Netz. Die Ermittlungen laufen noch.

Wieder ein Brand, wieder Heuballen, diesmal in Birgden: Zwei Heuwagen und 90 Ballen wurden zerstört, Gebäude gerieten in Gefahr. Allerdings gingen der Polizei zwei mögliche Brandstifter ins Netz. Die Ermittlungen laufen noch.

Foto: Ralf Kollmann

Bei den Verdächtigen handelt es sich um zwei Männer im Alter von 21 und 66 Jahren. Sie saßen in einem Auto, das sich in der Nähe des Tatorts befand und beim Eintreffen der Feuerwehr gegen 21.36 Uhr von dort losfuhr. Der 21-jährige Fahrer hatte nach Angaben der Polizei keine Fahrerlaubnis und zeigte Symptome einer Rauchgasvergiftung. Er wurde kurzfristig in einem Krankenhaus ambulant behandelt.

Aufgrund von Zeugenangaben stehen die zwei Männer in Verdacht, die Strohballen in Birgden angezündet zu haben. Erste Ermittlungen ergaben außerdem, dass der silberne Ford-Puma nicht zugelassen war und am Fahrzeug zudem gefälschte Kennzeichen angebracht waren.

90 freistehende Strohballen standen auf einer Wiese in Brand, als die Feuerwehr eintraf. Die Feuerwehrmänner trafen eine gefährlichere Situation an als zum Beispiel beim Brand auf einer Wiese in Westhausen in der vorigen Woche. In unmittelbarer Nähe der Brandstelle befinden sich Wohnhäuser. Außerdem führt eine Hochspannungsleitung über das Gebiet. Um die Gebäude und Bäume zu schützen, baute die Feuerwehr ähnlich wie beim ersten Vorfall in Höhrath einen Riegel auf. Zwei Heuwagen, die in unmittelbarer Nähe standen, hat das Feuer zerstört. Bei den Löscharbeiten verletzte sich ein Feuerwehrmann und musste ins Sana-Klinikum gebracht werden. Das Rote Kreuz unterstützte den Großeinsatz, bei dem die Feuerwehr mit 50 Einsatzkräften und 13 Fahrzeugen vor Ort war.

"Wir haben uns langsam große Sorgen gemacht, dass das jetzt so weitergeht", sagte Andreas Kempe, Vorsitzender der Ortsbauernschaft Remscheid, nach fünf Bränden in Solingen und Remscheid innerhalb weniger Tage. Nicht dass auch noch ein Gebäude oder Stall angezündet wird, befürchteten die Bauern. Gegen Brandstiftung von Heuballen auf einer Wiese gebe es kaum eine Möglichkeit, sich zu schützen. Nach Einschätzung von Kempe bleiben die Bauern und Pächter auf dem Schaden sitzen. "Die Betroffenen haben nun doppelte Kosten", sagt Kempe. Sie müssten auf dem Markt zukaufen. Aufgrund des trockenen Frühjahrs sei die Lage dort nicht besonders günstig.

(RP)
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