Solingen Theaterbesuche mit Behinderten

Solingen · Freundeskreis der Rheinischen Wohngruppen in Solingen sucht Mitstreiter.

Im Netz der Heilpädagogischen Hilfen des Landschaftsverbands Rheinland werden in Solingen etwa 100 Menschen in Wohngruppen betreut. Sie sind an fünf Standorten über das Stadtgebiet verteilt. "Aber auch unsere Menschen mit geistiger Behinderung sollen im Zeichen eines inklusiven Miteinanders am Leben in unserer Stadt teilnehmen, und dazu gehört sicher auch die Kultur", sagt Anna Elisabeth Pick, Leiterin des Netzes Heilpädagogische Hilfen in der Region Solingen.

Vor 14 Jahren gründete sich der Verein "Freundeskreis der Rheinischen Wohngruppen in Solingen", die Unterstützung der Menschen im Betreuten Wohnen ist sehr intensiv und vielseitig. "Für unsere betreuten Menschen sollte aber auch ein Besuch im Theater selbstverständlich sein", sagt Dorothee Daun, Vorsitzende des Freundeskreises. In einer der Wohngruppen an der Mittelstraße nahmen die ehrenamtlichen Betreuer die Anregung gerne auf. "Wir haben in der laufenden Saison zehn Vorstellungen mit unseren Bewohnern im Theater und im Konzertsaal besucht", erzählt Doris Schulz, die ehrenamtlich in den Wohngruppen tätig ist.

Die Besuche wurden akribisch vorbereitet, die passende Kleidung wurde ausgewählt, diskutiert wurde über das Benehmen im Theater und mit dem Transport zum Schlagbaum mit dem eigenen Bus oder dem O-Bus war die Arbeit noch nicht erledigt. "Wir sind vom Personal im Theater sehr zuvorkommend unterstützt worden", berichtet Conny Harbecke.

Auch sie hat die geistig behinderten Theaterbesucher ehrenamtlich begleitet, alle waren besonders begeistert von dem Auftritt der "Beatles"-Coverband in einem Musical. Ausgesucht wurden zehn Vorstellungen, enthusiastisch erzählten die Bewohner auch von ihren Erlebnissen beim Familienkonzert der Bergischen Symphoniker. Auch in der nächsten Saison möchten die ehrenamtlichen Betreuer mit den Frauen und Männern in den Wohngruppen wieder ins Theater gehen. Die Stadt-Sparkasse unterstützt das Projekt mit einem Zuschuss von 1000 Euro für die Eintrittskarten. Gesucht werden aber noch ehrenamtliche Mitarbeiter, die mit den Menschen in den Wohngruppen ins Theater oder ins Konzert gehen, und sie auch anderweitig betreuen. "Kulturgenuss mit sozialem Engagement verbinden, das kann ein weiterer Anreiz für Menschen mit Interesse an unserer Arbeit sein", so Dorothee Daun.

Interessenten an der Arbeit mit geistig behinderten Menschen können sich melden per Mail: annaelisabeth.pick@lvr.de oder telefonisch 645 429 20.

(wgü)
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