Zweimal ausverkauftes Haus Thomas Godoj — ganz im Stil des netten Jungen von nebenan

Solingen · Schnell war es am Freitag und Samstag im ausverkauften Gräfrather Klostersaal um die vornehmlich weiblichen Zuhörer geschehen. Grund: Der Popsänger Thomas Godoj.

 Thomas Godojs tiefe Stimme kommt mal rau, mal zartbitter daher.

Thomas Godojs tiefe Stimme kommt mal rau, mal zartbitter daher.

Foto: MaK

Während die einen ihr Idol schweigend anhimmelten, sangen die anderen aus voller Kehle mit oder wogen sich im Rhythmus der Lieder wie "Autopilot" oder "Ein Tag im Leben eines Anderen" auf ihren Sitzen.

Popsänger Thomas Godoj stand am Freitag und Samstag auf der Bühne im ausverkauften Gräfrather Klostersaal seinen wohl treuesten Fans gegenüber. Die waren zum Teil von weit her gekommen und hatten den halben Tag vor dem Eingang ausgeharrt, um die besten Plätze zu ergattern. "Weil er zuletzt nicht mehr in Österreich aufgetreten ist, muss ich immer reisen", sagte die Wienerin Erika Torner, die ihrem Lieblingssänger zuvor bereits unter anderem nach Hamburg und Berlin gefolgt war.

"Die Akustikkonzerte gefallen mir immer am besten", verriet die 67-Jährige. "V'Stärker aus!" hieß es auch am Wochenende: Gemeinsam mit Cellistin Johanna Stein, Schlagzeuger Torsten Bugiel, Pianist Moritz Schuster und Sebastian Netz an der Akustikgitarre entlockte Godoj seinen Rocktiteln viele sanfte Zwischentöne. Im Stil des netten Jungen von nebenan, der einfach Lust hat, ein paar Lieder zum Besten zu geben, trat der in Polen geborene Recklinghausener (35) vor sein Publikum.

Sein vertrauter Umgang mit den jeweils 199 Gästen an beiden Veranstaltungstagen kam nicht von ungefähr: "Wir gehören ja praktisch zur Familie", sagte Petra Meier (52), die am Freitagabend ihr sage und schreibe 100. Godoj-Konzert erlebte. "Es ist aber immer irgendwie anders", erzählte die Gelsenkirchenerin. Zuvor hatte sie ihre Freundin Brigitte Bär (49) aus Darmstadt abgeholt und sich im Gräfrather Hof einquartiert — natürlich für zwei Übernachtungen: Denn auch das Zusatzkonzert am Samstag wollten sie nicht verpassen. Ursprünglich sollte sich der ehemalige Gewinner der Casting-Show "Deutschland sucht den Superstar" nur an einem Abend in Gräfrath die Ehre geben. Doch weil die Karten schon nach einem Tag vergriffen waren, legte der Deutschrocker einen zweiten Auftritt nach — wieder vor restlos ausverkauftem Haus.

Vor allem Godojs tiefe Stimme, die mal rau, mal zartbitter daherkommt, hat es den Fans angetan. "Außerdem ist er einfach authentisch", schwärmte Petra Meier. Die Klingenstadt scheint dem Sänger ans Herz gewachsen zu sein: Im vergangenen August hatte Godoj sein Publikum bei der Sommerparty Echt.Scharf.Solingen zum Tanzen gebracht. "Als ich ihn fragte, ob er nach Gräfrath kommen würde, sagte er zu mir: Solingen war so toll, jederzeit wieder", erinnerte sich Cornelia Kreitzberg, die alle Gastspiele Godojs in Solingen initiiert hatte.

(RP)
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