Solingen Treffen zu A3-Ausfahrt direkt nach Ostern

Solingen · Es kommt ein bisschen mehr Tempo in die Planungen um kleinere Verbesserung des Verkehrsanschlusses an die Autobahn A3. Spätestens in der Woche nach den Osterferien soll ein Ortstermin mit Vertretern der beiden Städte Solingen und Langenfeld sowie dem Landesbetrieb Straßen NRW stattfinden. Auch die Bürgerinitiative soll einbezogen werden. Zu diesem konkreten Zugeständnis – mehr aber nicht – war der Staatssekretär im NRW-Verkehrsministerium, Horst Becker, gestern beim "1. Straßenforum Bergisches Städtedreieck" bereit. Er entsprach damit der Forderung von Solingens Erstem Beigeordneten Hartmut Hoferichter. "Wir brauchen ein kurzfristiges Signal, dass der Landesbetrieb Straßen überhaupt noch tätig ist", betonte Hoferichter während der Diskussion in der Hauptgeschäftsstelle der bergischen Industrie- und Handelskammer (IHK) in Wuppertal vor gut 100 Zuhörern.

Ansonsten zementierte Becker bei dem Spitzentreffen zur Verkehrspolitik im bergischen Städtedreieck die Position der neuen Landesregierung und bekräftige das Aus einer Anbindung der Viehbachtalstraße an die A3: L 405 und B229 seien doch seit ewigen Zeiten umstritten. "Wir werden keinem Phantom hinterher jagen und für weitere Planungen Geld ausgeben." Stattdessen will auch Becker die Situation der Auffahrt zur A3 in Langenfeld verbessern: Es sei sehr vernünftig, dies zu untersuchen. Priorität bei der neuen Landesregierung habe angesichts des gigantischen Sanierungsstaus in NRW der Erhalt der Straßen. "Wir verschieben die Prioritäten." Dies habe nichts mit Ideologie zu tun, sondern mit vernünftigem Wirtschaften. IHK-Präsident Friedhelm Sträter sieht dies freilich ganz anders. "Die neue Landesregierung beerdigt Solingens wichtigstes Verkehrsprojekt mit dem Anschluss an die A3."

Höchst skeptisch wertet Oberbürgermeister Norbert Feith die Erfolgsaussichten einer "Minimallösung" lediglich im Auffahrtbereich. Sein Appell: Dadurch dürfe eine langfristige Lösung, die er in einer Anbindung an die Viehbachtalstraße sieht, nicht verbaut werden. Die grün-rote Landesregierung habe, so Feiths scharfe Kritik, eine Lösung, über die die Städte schon Konsens erzielt hätten, "auf den letzten Drücker weggewischt". Mit Radwegen können seiner Meinung nach die Verkehrsprobleme nicht gelöst werden. In Solingen sei die Zahl der Berufspendler seit 1997 um 70 Prozent angestiegen. "22 000 Solinger pendeln pro Tag."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort