Solingen Überwiegend Optimismus in den Unternehmen

Solingen · An der Konjunkturumfrage der Bergischen Industrie- und Handelskammer beteiligten sich 343 Betriebe.

Die Unternehmen im Bergischen Städtedreieck sind gut aufgestellt - und weiter auf einem guten Weg. Dies erklärte gestern der Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK), Thomas Meyer. Momentan sehen sich 44 Prozent der Unternehmen in einer guten Verfassung, weitere 46 sind zufrieden. Damit ist nur jeder zehnte Betrieb in Solingen, Remscheid und Wuppertal unzufrieden.

"Gegenüber der Konjunkturumfrage zu Beginn des Jahres ist das nochmals eine leichte Verbesserung", sagte Thomas Meyer. "Die Unternehmen sind überwiegend optimistisch. Immerhin wurde für den Kammerbezirk ein Geschäftslage-Index von plus 34 Punkten ermittelt - fünf Punkte mehr als zu Beginn des Jahres. Auch für Solingen wurde ein Index von 34 errechnet, nachdem bei der Umfrage vor vier Monaten hier noch ein Wert von minus 1 ermittelt worden war.

Ein großes Unternehmen, das damals an der Umfrage mitgewirkt hatte, lieferte nicht so gute Geschäftszahlen. Insgesamt hatten sich in diesem Frühjahr 343 Unternehmen mit rund 19.100 Beschäftigten an der Konjunkturumfrage beteiligt. Optimistische Unternehmen sieht der IHK-Präsident auch für die nächsten Monate, aber durchweg nicht nur eitel Sonnenschein. Zwar würden viele Firmen wachsende Umsätze und Erträge voraussehen und die Investitionsneigung bleibt hoch. Doch Risiken sind laut Thomas Meyer gleichwohl vorhanden: "Zum einem im Export, zum anderen bei den politischen Rahmenbedingungen."

Bei Letzterem führt der IHK-Präsident beispielsweise die Erbschaftssteuer an, bei der es noch keine politische Einigung gibt. Überdies ist die neu formulierte Abgeltungssteuer vielen ein Dorn im Auge. "Das macht die vielen Mittelständler im Bergischen nervös", weiß Meyer. Die Unternehmen bräuchten von der Politik eine am Markt orientierte langfristige und nachhaltige Ausrichtung. Eine nur auf eine vier Jahre dauernde Wahlperiode angelegt Politik sei nicht hilfreich, so Thomas Meyer.

Obwohl auch im Bereich der Industrie die Optimisten eine deutliche Mehrheit stellen mit einer guten beziehungsweise befriedigenden Geschäftslage, gebe es in diesem Bereich Hinweise dafür, dass einige Industriebetriebe einen Gang zurückschalten müssen", so Meyer. Sorge bereitet hier insbesondere das Exportgeschäft. Das scheine schwieriger zu werden, insbesondre in China, Russland, Afrika sowie im Nahen Osten. "Ungeachtet dessen bleiben die Geschäftserwartungen für das laufende Jahr optimistisch", sagte der IHK-Präsident.

Er forderte die Unternehmen im Bergischen erneut dazu auf, mehr Ausbildungsplätze zu schaffen. Zudem Flüchtlingen eine Beschäftigung anzubieten mit dem Ziel, sie ausbildungsreif zu machen. "Das kostet zwar viel Geld und Energie, aber am Ende zahlt sich das aus", sagte Meyer mit Blick auf die demografische Entwicklung. Man sei hier auf einem guten Weg, "aber wir müssen noch besser werden".

(uwv)
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