Peter Ziskoven Union blickt optimistisch in die Zukunft

Solingen · Peter Ziskoven (58), Vereins-Chronist und Mitglied im erweiterten Vorstand, geht zuversichtlich in die Kreisliga A-Saison: Die bestreiten die Ohligser nach ihrem Abstieg mit einer runderneuerten Mannschaft.

Seit 1964 geht Peter Ziskoven zu Spielen von Union Solingen. In diesem Jahr wird das 120-jährige Bestehen gefeiert. Das Stadion am Hermann-Löns-Weg hat indes keine Zukunft mehr und soll Wohnhäusern Platz machen.

Seit 1964 geht Peter Ziskoven zu Spielen von Union Solingen. In diesem Jahr wird das 120-jährige Bestehen gefeiert. Das Stadion am Hermann-Löns-Weg hat indes keine Zukunft mehr und soll Wohnhäusern Platz machen.

Foto: Köhlen

Zu Beginn dieser Spielzeit feiert der "BSC Union Solingen 1897" sein 120-jähriges Bestehen. Aber wie viel ist eigentlich nach all den Fusionen, Umbenennungen und Insolvenzen noch von diesem "Ur-Verein" übrig?

Ziskoven Streng genommen eigentlich nicht viel. Aber die "Union" ist immer noch vielen Menschen ein Begriff - auch weit über unsere Region hinaus. Und wenn frühere Spieler heute das Stadion am Hermann-Löns-Weg sehen, kommen immer besondere Emotionen hoch.

Ist das auch ein Grund für Sie, als treuer Anhänger über fünf Jahrzehnte hinweg und Autor dreier Bücher über den Verein nun auch selbst im Vorstand mitzuarbeiten?

Ziskoven Auf jeden Fall. Ich bin 1964 zum ersten Mal am Hermann-Löns-Weg bei einem Landesliga-Spiel gewesen. Seitdem habe ich den Weg der Union immer begleitet. Und ich habe das ganze Archiv des Vereins mit Fotos, Anstecknadeln und Trikots. Das werde ich eines Tages dem Deutschen Fußballmuseum vermachen. Und nach all den Problemen des Vereins war für mich klar, dass ich auch irgendwie mitwirken muss, ihn wieder auf gesunde Beine zu stellen.

Was ist Ihre Aufgabe?

Ziskoven Ich gehöre seit Anfang des Jahres zum erweiterten Vorstand und unterstütze unseren Marketingleiter Erwin Scharpel. Dabei konnte ich die Kontakte zu Sponsoren meiner Bücher nutzen und habe das Bräuhaus und die Agentur Innovativ Personal als Partner für die Mannschaft gewonnen.

Wie steht denn der Verein aktuell wirtschaftlich da?

Ziskoven Wir gehen schuldenfrei in die Saison. Das ist auch ein erklärtes Ziel unseres Vorsitzenden Jürgen Lademann. Nur so haben wir eine Zukunft und können auch Zuschauer zurückgewinnen. Für die kommende Saison in der Kreisliga A ist der Etat gesichert. Ich bin froh, dass wir so einen guten Stab beisammen haben.

Dafür ist die kommende Spielzeit sportlich eher eine Reise ins Ungewisse: Die gesamte Mannschaft wurde ausgetauscht. Mit welchen Erwartungen gehen Sie in die Saison?

Ziskoven Wir wissen, dass wir normalerweise nicht die Möglichkeit haben, oben mitzuspielen. Andere Mannschaften, unter anderem auch der OFC, haben aufgerüstet. Ein Platz im Mittelfeld wäre für uns ein gutes Ergebnis. Ich bin überzeugt, dass wir zum Liga-Start unter Leitung unseres Trainers Murat Gücümoglu eine wettbewerbsfähige Truppe beisammen haben werden. Wenn man einen soliden Neuaufbau wagen will, muss man aber eben auch mal Spieler aus der Kreisliga-B holen.

In der bevorstehenden Saison wird es zum Aufeinandertreffen mit dem OFC Solingen kommen - wie denken Sie über die neuerliche Absage an eine Fusion?

Ziskoven Prinzipiell würde ich einen Zusammenschluss begrüßen - aber nicht wenn man den Namen "Union" aus dem Verein heraushaben will.

Zur Saisoneröffnung war eigentlich die eben angesprochene 120-Jahr-Feier geplant.

Ziskoven Die mussten wir verschieben, weil es der Spielplan so will, dass wir unser erstes Spiel am 13. August auswärts beim BV Bergisch Neukirchen bestreiten. Zudem wird am Brabant ein Hobbyturnier stattfinden. Im Moment haben sich dafür zwei Vierergruppen gefunden. Das Teilnehmerfeld lässt sich aber bei weiteren Anmeldungen auch noch ausdehnen. Die offizielle Saisoneröffnung ist für Sonntag, 10. September, geplant. Dann spielt unsere zweite Mannschaft gegen die zweite des TSV Aufderhöhe und unsere erste Mannschaft gegen den FC Monheim III. Eingeladen sind dazu auch zahlreiche Union-Legenden. Und ich werde wieder viel Archivmaterial mit dabei haben.

ALEXANDER RIEDEL FÜHRTE DAS GESPRÄCH

(ied)
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