Solingen Unternehmensdaten vor Spionen schützen

Solingen · Cyberkriegsführung, Datenspionage oder Botnetz-Aufbau - für die Teilnehmer der vierten Veranstaltung im Rahmen der IHK-Reihe "Klein. Bergisch. Gut." sind dies jetzt keine Fremdwörter mehr.

Unter dem Motto "Wie Sie Ihr Unternehmen mit der eigenen Webseite kinderleicht ruinieren" erfuhren die Teilnehmer, welche Wege und Mittel die Angreifer nutzen und wie das Risiko eines Hackerangriffs minimiert werden kann. IT-Sicherheitsexperte Peter Pröll machte gleich zu Beginn deutlich, dass professionelle Hacker von allen Möglichkeiten Gebrauch machen, um an die Daten der Unternehmenswebseiten zu gelangen. "Daten sind das Gold und das Öl von heute", sagte er.

Laut Pröll gibt es unterschiedliche Beweggründe, warum Computersysteme angegriffen werden. Gründe für eine Cyberkriegsführung könnten Datenspionage, Erpressung oder beispielsweise politische Motivation sein. Seine Macht zeigen oder anderen Schaden zufügen seien etwa die Hauptargumente für einen Cyberangriff mit politischer Motivation.

Der IT-Sicherheitsexperte arbeitete mit den Teilnehmern Angriffsziele von Unternehmens-Webseiten heraus. Unsichere Passwörter seien ein Grund für nicht ausreichend geschützte Webseiten. "Ein gutes Passwort hat nicht weniger als neun Zeichen", sagte Proll. Darüber hinaus sollte es Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen enthalten. "Das Passwort darf in Teilen oder als Ganzes auch nicht in Lexika zu finden sein", gab der IT-Sicherheitsexperte zu bedenken. Außerdem müsse es regelmäßig gewechselt und nur an einer Stelle verwendet werden. Neben unsicheren Passwörtern seien nicht vorhandene Updates und veraltete Versionen weitere Gründe, warum eine Webseite Opfer eines Hackerangriffs geworden sein kann. Liegt ein solcher Hackerangriff vor, müsse die infizierte Seite unter Umständen vom Netz genommen und eine Übergangsseite eingestellt werden. Währenddessen müssten etwa die Sicherheitslücken der befallenen Webseite beseitigt werden, ehe sie wieder online geschaltet werden kann.

Dass das Thema IT-Sicherheit die Unternehmer bewegte, wurde auch nach dem Vortrag deutlich. Pröll beantwortete viele Fragen und gab zahlreiche weitere Hinweise und Tipps. Eine Fortsetzung der Reihe "Klein. Bergisch. Gut" ist für das Jahr 2016 geplant.

(red)
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