Solingen Urlaub auf der Radrennbahn

Solingen · Die 17. Offene Zeltstadt ist gestartet. Die ganze Woche können Jugendliche hier entspannte Ferien verbringen.

 Der 15-jährige Benedikt baut sein Zelt auf an der Radrennbahn Dorperhof, wo am Wochenende die Offene Zeltstadt ihre Pforten geöffnet hat.

Der 15-jährige Benedikt baut sein Zelt auf an der Radrennbahn Dorperhof, wo am Wochenende die Offene Zeltstadt ihre Pforten geöffnet hat.

Foto: Stephan Köhlen

Um kurz vor halb zwei, und damit gerade einmal eine halbe Stunde nach dem offiziellen Beginn der Offenen Zeltstadt am Samstagmittag, sind Teresa, Elisa, Hannah und Rebecca schon in ihrem Zuhause auf Zeit auf der Radrennbahn Dorperhof angekommen: haben sich angemeldet, einen Platz für ihr Zelt auf der Wiese neben der Radrennbahn gesucht, die ersten Heringe in den Boden gehämmert. Für die Freundinnen, alle 14, alle zum ersten Mal in der Offenen Zeltstadt, kann es losgehen. Zwei Tage werden sie bleiben - und freuen sich auf ganz unterschiedliche Dinge: "Auf den Graffiti-Workshop", sagt Hannah. "Darauf, was zusammen zu machen", sagt Teresa. "Auf das Zelten", sagt Rebecca.

Die 17. Offene Zeltstadt bietet all das - und noch viel mehr: Noch bis kommenden Samstag, 8. August, können Jugendliche ab 14 Jahren und junge Erwachsene auf der Radrennbahn Urlaub machen. Ob sie einige Stunden, einen oder mehrere Tage oder gleich die ganze Woche bleiben, ist ihnen überlassen. "Unser Motto lautet, ,Komm wann Du willst und bleib so lang es Dir gefällt'", erzählt Jörn Jaeger, der zum ehrenamtlichen Betreuer-Team gehört. "Es geht einfach darum, jungen Leuten aus Solingen und der Umgebung die Möglichkeit zu bieten, für wenig Geld Urlaub zu machen." Dafür haben die Veranstalter ein buntes Programm entwickelt, das von Konzerten und Theater-Schnupperstunden über Yoga und Kubb-Turnier bis hin zu Gesprächskreisen und Ernährungs-Workshops reicht.

"Alles ist freiwillig. Jeder kann mitmachen, niemand muss mitmachen", sagt Jörn Jaeger. Und genau das, findet der 22-Jährige, mache auch den Reiz der Zeltstadt aus. "Die Teilnehmer können hier eine Woche ganz selbstbestimmt leben, sich den Tag frei einteilen, komplett entspannen und sich bespaßen lassen." Jörn Jaeger weiß, wovon er spricht: Vor acht Jahren kam er selbst als Teilnehmer in die Offene Zeltstadt, im dritten Jahr arbeitet er nun im 17-köpfigen Betreuer-Team mit. Von seinem Arbeitgeber hat der Auszubildende zum Anwendungsentwickler dafür Sonderurlaub bekommen. "Der Großteil der Teamer war selbst als Teilnehmer hier und ist in das Team reingewachsen", erzählt er. So auch Sarah Wortmann, die seit drei Jahren die Projektleitung übernommen hat, in diesem Jahr zum ersten Mal alleine. "Vor acht Jahren war ich als Teilnehmerin in meiner ersten Zeltstadt", erinnert sich die 22-Jährige. "Der Reiz der Zeltstadt ist, dass man hier auf den Platz kommt und sich sofort total Zuhause fühlt, auch wenn man zum ersten Mal hier ist. Alle werden ganz schnell aufgenommen." Sie habe, sagt Wortmann, in all den Jahren viele Freundschaften geknüpft, viele Leute kennengelernt. "Ich möchte auch anderen ermöglichen, dies zu erleben, deshalb engagiere ich mich hier", sagt die Auszubildende zur Krankenpflegerin.

Neben der Radrennbahn sind Max (14) und Benedikt (15) indes so gut wie fertig mit dem Aufbau ihrer Iglu-Zelte. Die beiden Freunde sind zum ersten Mal in der Offenen Zeltstadt. Sie bleiben die ganze Woche und haben, vom Grill bis zum Camping-Stuhl, einiges an Ausrüstung dabei. "Ich freue mich besonders auf die Band-Abende", sagt Benedikt. "Und darauf, Zeit mit Freunden zu verbringen.

(RP)
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