Solingen "Vam Höcksken op et Stöcksken" - Gedankenspiele

Solingen · Schüler dichteten das Bergische Heimatlied um und trugen es beim Mundartabend der "Hangkgeschmedden" vor.

Ute Schultz hatte im Internet gesurft und war auf einen Artikel über Schüler der Heinrich-Neumann-Förderschule in Remscheid gestoßen, die das Bergische Heimatlied mit einer neuen Melodie versehen hatten. Ute Schulz schrieb kurzerhand die Schule an, bekam eine Antwort und lud die Gruppe mit ihrem Lehrer Nico Pape zum jährlichen Frühjahrsauftritt der Mundartgruppe ein. Das Lied sei entstanden, als sich die Schüler der dritten und vierten Klasse Gedanken über das Thema "Auf der Flucht" gemacht hätten, beschreibt der Lehrer den Hintergrund. Strophen des Bergischen Heimatliedes, die nicht mehr zeitgemäß sind, habe man gekürzt und einen Refrain dazu getextet.

Gemeinsam mit den Lehrern Nico Pape und Petra Schulz brachten dann am Freitag 15 Schüler aus Remscheid im Industriemuseum "ihr" neues Bergisches Heimatlied zu Gehör und ernteten regen Beifall.

Auch Lothar Steinebach hatte sich etwas Neues einfallen lassen: Statt der Nachnamen in alphabetischer Reihenfolge waren diesmal die Vornamen gefragt. So eröffnete dann Andreas Erdmann das offizielle Mundartprogramm. Alte Geschichten hatte er auf Lager, erzählte vom Schwein im Kinderwagen und der in die Jahre gekommenen Jungfer, die keinen fremden Mann wollte. Brunhild Triesch hatte ihre Cousine Dagmar Fuchte mitgebracht. Diese erzählte von ihrer Großmutter Milly Gimbel, die 1894 geboren ist und Zeit ihres Lebens Gedichte geschrieben hat, die meist aus dem Walder Dorf handelten. Hannelore Krebs brachte gemäß des Mottos "Vam Höcksken op et Stöcksken" Gedankenspiele, in dem sie Erinnerungen an ihre Kindheit in Unnersberg zu Gehör brachte. Lothar Steinebach hatte erlebte Geschichte aus seiner Zeit als Briefträger im Gepäck.

Die Hangkgeschmedden waren am Freitag in reduzierter Anzahl aktiv, denn Ulli Langenberg befindet sich im Urlaub und Gerd Thomas ist erkrankt. Marlene Wagner las dessen Text "In der Metzgerei" vor. Sie selbst hatte eine lustige Geschichte von einem Quacksalber auf Lager, und Ruth Hennig erzählte, wie sie mit Stöckelschuhen bei Schnee einst über den Lochbach gesprungen ist.

Ute Schulz trieb einem Tränen in die Augen bei ihrer Erzählung von einer Demenzkranken, deren Kinder nicht verstehen können, dass ihre Mutter nicht mehr so ist wie früher.

(koh)
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