Solingen Verhexter Sonntag im alten Gemäuer der Burg

Solingen · Auf dem Tisch stehen Flaschen mit seltsam anmutenden Flüssigkeiten. Sie sind nicht nur giftgrün, blutrot oder goldgelb, sie tragen auch noch Namen wie "Troll-Bier", "Drachenblut" oder "Eidechsensirup". Hier können sich die kleinen Besucher auf Schloss Burg ihren ganz eigenen Zaubertrank aus drei Zutaten zusammenmischen. "Wir wissen nie, was passiert", erklärt die Hexe Regina Wolter vom Zirkus Pepino. Aber es hat schon Kinder gegeben, die berichtet haben, dass sie sich etwas gewünscht haben - und der Zaubertrank habe dafür gesorgt, dass es in Erfüllung ging.

Nicht nur einen Zaubertrank, auch eine "Magische Sehsalbe" durften sich die kleinen Hexen und Zauberer mit Hilfe von Regina Wolter zusammenrühren. "Damit kann man magische Wesen sehen", verrät sie. "Letztes Jahr waren Kinder dabei, die erzählt haben, dass sie damit Einhörner und Riesen gesehen haben." Und natürlich haben sie wohl auch viele Hexen erspäht, was nicht wundert, fand doch auf Schloss Burg wieder das "Hexenfest" statt. An diesem Sonntag war in den alten Gemäuern alles ziemlich verhext. Da wurden Zauberstäbe kunstvoll bemalt und Hexenhüte gebastelt. Dazu gehörten die entsprechenden Materialien, wie bunter Bast, Federn, Perlen oder Blüten. Wer mutig war, konnte mit einer kleinen Armbrust auf Drachen schießen. Hatte man sie genügend erschreckt, durfte man sich etwas von ihrem streng behüteten Schatz aussuchen.

Nachdem sich die Besucher mit den Drachen gemessen hatten, waren sie für das kleine Grusel-Gewusel gerüstet, das auf dem Brunnenhof seine Zelte aufgebaut hatte und hier mit allerlei gruseligen Wesen für Gänsehaut sorgte. Für Gänsehaut sorgten allerdings auch die kräftigen und eiskalten Windböen, die die filigranen Schätze des Glasbläsers in große Gefahr brachten. An seinem Stand konnten die kleinen Hexen und Zauberer eine Zauberkugel selbst herstellen. Immer wieder erhitzte der Fachmann das Glas im heißen Feuer des Gasbrenners und ließ dann die kleinen Besucher blasen, die mit Feuereifer und Konzentration bei der Sache waren.

Was so eine richtige Hexe sein will, muss auch einen Hexenbesen besitzen. Der wurde aus Birkenreisig gebunden und mit einem Stil versehen, den die kleinen Hexen individuell magisch gestalten durften. Damit waren sie gerüstet für die Zauberhexe Nudeltraud, die mit den Kindern im Rittersaal ein verschwundenes Wunschtuch wieder herbeizauberte und die so ihre Last mit dem Bücherwurm Friedrich Flatterzahn hatte. Fuchs, Uhu, Specht, Dachs und viele heimische Tiere konnten die Besucher in der Waldschule der Jägerschaft Leverkusen anhand ausgestopfter Exponate einmal aus der Nähe betrachten und sich alles über die einzelnen Tiere von den Jägern erzählen lassen. So sorgte das Hexenfest für einen zauberhaften Tag.

(RP)
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