Solingen Vize-Weltmeister wechselt den Tanz

Solingen · Nach 20 Jahren im Boogie Woogie begeistert sich Bernhard Jahn für den West Coast Swing.

 Die "Back Beat Boogies" der TSG Solingen krönten eine erfolgreiche Zeit im Oktober 2010 mit der Vize-Titel bei der Weltmeisterschaft.

Die "Back Beat Boogies" der TSG Solingen krönten eine erfolgreiche Zeit im Oktober 2010 mit der Vize-Titel bei der Weltmeisterschaft.

Foto: privat (Archiv)

Bernhard und Sabine Jahn haben viel investiert in den Boogie Woogie. Als das Paar mit der Formation der TSG Solingen im Jahr 2010 die Vize-Weltmeisterschaft und damit den größten Erfolg ihrer Tanzkarriere feierte, deutete sich schnell der Wunsch nach einer Veränderung an. "Wir hätten alle vier bis fünf Mal die Woche trainieren müssen, um dieses Ergebnis noch einmal zu steigern." Dafür hat die Zeit gefehlt. Und da war noch das Gefühl, nach 20 Jahren im Boogie Woogie alles ausgereizt zu haben.

Eine neue tänzerische Herausforderung sollte her. Anfangs haben es Sabine und Bernhard Jahn mit Discofox probiert. "Das war jedoch gar nicht mein Ding", gibt der 46-Jährige zu. Also wurde ausgiebig im Internet gestöbert, welcher Tanz sich als Alternative anbieten könnte. Hängengeblieben sind die Solinger beim West Coast Swing. "Es ist ein Zwischending von Discofox und Boogie Woogie - aber etwas moderner", findet Bernhard Jahn. Getanzt wird praktisch zu jeder aktuellen Popmusik. "Wenn der selbstständige Tischlermeister bei der Arbeit Radio hört, passiert es, dass ihm eine Idee kommt, wie man sich zu der Musik bewegen könnte.

Ein halbes Jahr habe es gedauert, bis er voll und ganz im West Coast Swing angekommen war. "Viele Wickelfiguren oder Drehungen sind zwar übertragbar, aber es ist eine ganz andere Art sich zu bewegen und zu führen." Nach diversen Workshops und vielen Trainingseinheiten hat Bernhard Jahn seine ersten Turniere bestritten. Erst einmal ohne seine Frau Sabine. "Die Wettkämpfe für Paare kommen erst noch." Stattdessen startete er jetzt bei den Deutschen Meisterschaften in der Newcomer-Klasse im so genannten "Jack 'n' Jill"-Wettbewerb. Dabei wird erst auf der Tanzfläche der jeweilige Partner zugelost, drei Mal in der Vorrunde sowie ein Mal im Finale. Unbekannt ist auch der Song, auf den getanzt werden muss.

"Das ist der Reiz an der Geschichte: Man weiß nie, was einen erwartet", sagt Jahn. Der Herr müsse richtig gut führen können, die Dame wiederum sehr gut folgen. In Essen gelang Bernhard Jahn auf Anhieb die Qualifikation für das Finale, in dem er schließlich als Vierter nur hauchdünn eine Medaille verpasste. Diese Platzierung bei seiner erst zweiten Turnier-Teilnahme im West Coast Swing überhaupt bescherte ihm auf Anhieb den Aufstieg in die Novice-Klasse. Drei weitere Leistungsstufen wären danach zu erklimmen.

Im Übrigen hat Bernhard Jahn dem Boogie Woogie nicht ganz den Rücken gekehrt. Als Wertungsrichter ist der ehemalige Trainer der Solinger "Back Beat Boogies" immer noch regelmäßig auf Turnieren und Meisterschaften zu finden.

(RP)
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