Solingen Volksbank erneut mit gutem Ergebnis

Solingen · Genossenschaftsbank erwirtschaftet 9,7 Millionen Euro Überschuss nach Steuern und stärkt die Eigenkapitalquote.

Im vierten Jahr in Folge hat die Volksbank Remscheid-Solingen ein sehr gutes Ergebnis hingelegt. "Solides bergisches und vor allem berechenbares Arbeiten zahlt sich aus", sagte der Vorstandsvorsitzende der Genossenschaftsbank, Frithjof Grande, gestern bei der Vorstellung der Bilanzzahlen für 2014.

Danach konnte ein Überschuss vor Steuern in Höhe von 15,1 Millionen Euro (Vorjahr 14,4) erzielt werden, nach geleisteten Steuerzahlungen verbleibt ein Betrag von 9,7 (9) Millionen Euro. Zum Teil wird der Überschuss an die 3245 (3125) Genossenschaftsmitglieder ausgezahlt, die sich über eine Dividende von voraussichtlich mindestens sechs Prozent freuen können. "Der größte Teil des Überschusses wird aber zur weiteren Stärkung des Eigenkapitals verwendet", sagte Vorstandsmitglied Andreas Otto. Rund 120 Millionen Euro beträgt nun das Eigenkapital, dies entspricht einer Quote von 13,5 Prozent.

Leicht gestiegen auf 1,46 Milliarden Euro ist die Bilanzsumme der Volksbank, das Kreditvolumen erhöhte sich von 799 Millionen Euro auf 826 Millionen Euro. "Wachstum kam hier insbesondere bei privaten Baufinanzierungen zustande, die Investitionsneigung der Unternehmen ist nach wie vor zurückhaltend", erklärten Grande und Otto.

Wachstum um jeden Preis strebt die Volksbank ohnehin nicht bei der Kreditvergabe an: "Wir kuscheln nicht mit den Kunden, wir reden auch schon mal Klartext mit ihnen, auch wenn die Kreditzinsen derzeit äußerst gering sind", sagte Grande mit Blick auf die Einschätzung von Risiken vor allem bei der Baufinanzierung. Er und Andreas Otto sehen die Unternehmen gut aufgestellt: "Auch 2015 wird für die Unternehmen ein stabiles Jahr werden, die meisten Firmen haben 2014 ein gutes Jahr hingelegt." Leicht gestiegen sind bei der Volksbank die Kundeneinlagen, und zwar auf 1,061 Milliarden Euro. Angesichts von nur noch spärlichen Zinsen seien die Sparer insbesondere im kurzfristigen Bereich aber gebeutelt. Andreas Otto glaubt zwar nicht, dass Negativzinsen erhoben werden - "ganz ausschließen kann man das jedoch nicht". "Wir werden mit den Kunden deshalb in diesem Jahr verstärkt über Vermögensstrukturen reden, ohne sie aber in erhöhte Risiken zu führen", so Otto. Renditen über der Inflationsrate sollten aber drin sein. Sparer müssten derzeit vor allem langfristige Anlagen im Blick haben. Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit wird in diesem Jahr sein, die Digitalisierung weiter nach vorne zu bringen. So soll unter anderem das Online-Banking forciert werden, ohne dass die Sicherheit darunter leidet. "Wir werden aber alle unsere Filialen behalten", sagten die Vorstandsmitglieder, die 2015 ein "ähnlich gutes Ergebnis" erwarten wie im vergangenen Jahr. Betreut werden von der Genossenschaftsbank im Bergischen rund 55 000 Kunden, darunter sind etwa 5000 Unternehmen.

Änderungen stehen Ende 2015 ins Haus: Der langjährige Vorstandsvorsitzende Frithjof Grande geht in den Ruhestand - Andreas Otto wird seine Aufgaben übernehmen. In den Vorstand aufrücken wird dann der Generalbevollmächtigte Lutz-Uwe Magney. Diese interne Lösung hat der Aufsichtsrat der Genossenschaftsbank beschlossen, nachdem im vergangenen Jahr zunächst ein drittes Vorstandsmitglied eingestellt worden war, von dem man sich aber nach wenigen Monaten wieder trennte.

(RP)
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