Solingen Volksfest-Macher wollen Kräfte bündeln

Solingen · Im Oktober treffen sich alle Großveranstalter. Ziel ist die Gründung eines neuen Netzwerkes. Die Organisation von Festen soll einheitlicher werden. Denkbar ist auch eine Solinger Security. "Fete am Denkmol" könnte wiederkommen.

 Sicherheitsleute vom Ordnungsamt beim diesjährigen Zöppkesmarkt. Auch die Stadt wird beim Treffen der Festveranstalter dabei sein.

Sicherheitsleute vom Ordnungsamt beim diesjährigen Zöppkesmarkt. Auch die Stadt wird beim Treffen der Festveranstalter dabei sein.

Foto: Köhlen

Eigenes Security-Personal für die Klingenstadt, ein einheitliches Sicherheitskonzept, Rampen für Rollstuhlfahrer, die bei allen Veranstaltungen zum Einsatz kommen, und Synergieeffekte bei den Verhandlungen mit potenziellen Partnern - geht es nach den Verantwortlichen des Zöppkesmarktes, ziehen die Macher sämtlicher Volksfeste in Solingen schon bald an einem Strang. Ziel ist es, eine neue Plattform zu gründen, mit der die Herausforderungen bei Großveranstaltungen in Zukunft besser geschultert werden können.

Deshalb hat der Vorstand des "Vereins zur Förderung des traditionellen Solinger Brauchtums" gestern eine Einladung an alle anderen Organisatoren von Festen in der Klingenstadt verschickt. Die Post der Zöppkesmarkt-Veranstalter ging unter anderem an den Werbe- und Interessenring Innenstadt, die Ohligser Werbe- und Interessengemeinschaft sowie den Walder Werbering. In der ersten Woche nach den Herbstferien sollen nämlich sämtliche Verantwortliche bei einen Treffen zusammenkommen, bei dem ein Netzwerk geschaffen werden könnte.

"Solche Überlegungen gab es schon vor einigen Jahren", sagte Falk Dornseifer, Vorsitzender des "Vereins zur Förderung des traditionellen Solinger Brauchtums", am Mittwoch auf Anfrage unserer Redaktion. Doch während die Versuche, sich lose zusammenzuschließen, seinerzeit noch ohne Erfolg blieben, ist es den Netzwerk-Initiatoren diesmal ernst. Denn immerhin erfordert die Organisation großer Feste stets umfangreichere Anstrengungen, da die Auflagen in den vergangenen Jahren permanent erhöht wurden.

Dabei wissen Dornseifer und seine Mitstreiter vom Zöppkesmarkt-Verein die Stadt auf ihrer Seite. "Am Treffen nach den Ferien wird auch Ordnungsdezernent Jan Welzel teilnehmen." Dornseifer betonte darüber hinaus, dem "Verein zur Förderung des traditionellen Solinger Brauchtums" sei keinesfalls daran gelegen, andere Veranstaltungen an sich zu ziehen. "Wir wollen nur Kräfte bündeln, um etwas für Solingen zu bewegen", unterstrich der Vereinsvorsitzende.

Tatsächlich gibt es etliche Bereiche, in denen Kooperationen durchaus sinnvoll erscheinen. "So haben wir beispielsweise dieses Jahr zum Zöppkesmarkt Rampen für Rollstühle angeschafft. Da würde es sich doch anbieten, diese auch bei anderen Festen einzusetzen", konkretisierte Falk Dornseifer die Überlegungen. Und zudem wäre es aus Sicht der Netzwerk-Befürworter ebenfalls denkbar, ein für sämtliche Veranstaltungen gültiges Sicherheitskonzept zu erarbeiten - inklusive Security-Dienst.

Die Vorstellung besteht darin, eine größere Gruppe von Mitgliedern der verschiedenen Organisationen bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Sicherheitsleuten ausbilden zu lassen. "Ohne eine Bestätigung der IHK ist es heutzutage kaum mehr möglich, im Securitybereich zu arbeiten", sagte Falk Dornseifer. Er berichtete, allein in seinem Verein gebe es zehn Freiwillige, die den IHK-Schein erwerben wollten. Der Vorteil: Der Sicherheitsdienst wäre bei sämtlichen Großveranstaltungen wie etwa Dürpelfest oder Zöppkesmarkt einsetzbar.

Wobei es möglich ist, dass demnächst noch eine weitere Traditionsfeier wieder im Veranstaltungskalender auftauchen wird. So fiel die Höhscheider "Fete am Denkmol" dieses Jahr zwar erstmals aus. Doch geht es nach Falk Dornseifer, könnte die beliebte Party schon 2017 erneut stattfinden. "Wir wollen versuchen, die Fete wiederzubeleben", kündigte Dornseifer an.

(or)
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