Solingen Walder Werbering sucht Unterstützer

Solingen · Rainer Francke und Andreas Heibach stellten im Walder Stadtsaal die Aktivitäten der Initiative der Geschäftsleute vor. Die Vorstandsmitglieder fordern von der Verwaltung einen "Kümmerer" für den Stadtteil.

Ohne Rückhalt aus dem Stadtteil wird es nicht gehen. Davon sind die Werbering-Vorstände Rainer Francke und Andreas Heibach überzeugt. Sie wünschen sich Unterstützung, damit ihre Forderung nach einem professionellen "Kümmerer" bei der Stadt Gehör findet und um glaubwürdig für den Stadtteil sprechen zu können. "Wir können den Einzelhandel nur vertreten, wenn wir Informationen haben", betonte Andreas Heibach vor rund 40 Besuchern im Walder Stadtsaal.

Francke und Heibach erhoffen sich von der Verwaltung eine Arbeitskraft, die hauptamtlich den Leerstand bekämpft. Dazu gehört auch, Gelder aus Förderprogrammen nach Wald zu holen. "Wir brauchen da einen Profi, mit dem wir Konzepte entwickeln können", so Rainer Francke.

Schließlich sind die ungenutzten Ladenlokale auf der Friedrich-Ebert-Straße und in der Stresemannstraße (dem "Schlauch") das größte Problem des Stadtteils. "Auch wenn es schlimm aussieht: Es ist noch im Bereich des Möglichen", zeigt sich Andreas Heibach optimistisch. Bislang arbeiteten Heibach und Francke ehrenamtlich dagegen an. Sie versuchen über Kontakte, im Werbering die Ladenlokale entweder zu vermitteln oder zumindest optisch ansprechend zu gestalten.

Mit Wald leuchtet und den Theatertagen entwickelte der Werbering zudem Veranstaltungen, um den Stadtteil attraktiver zu machen. Die Pläne zu einer Immobilien- und Standortgemeinschaft (ISG) führten trotz guter Ansätze nicht zu einem Ergebnis. Andreas Heibach hält eine ISG weiterhin für eine gute Idee, es brauche aber Personen, die sich dafür einsetzen.

Nach mehreren Jahren des Rackerns auf vielen Feldern stoßen die Vorstände an ihre Grenzen. "Wir beide schaffen es so nicht mehr weiter", sagt Rainer Francke. Denn zum Kampf gegen Leerstände kommen für sie noch etliche weitere Aufgaben hinzu, etwa die Organisation der Feste sowie Beratungen mit der Stadt. "Wir wünschen uns sehr stark Entlastung", so Francke. Dies könnte bei der Organisation von Veranstaltungen, der Pflege der Homepage oder bei Gesprächen mit der Verwaltung passieren. Natürlich sind neue Mitglieder im Werbering gern gesehen, zumal dieser nicht nur Einzelhändlern, sondern auch Privatleuten offen steht.

Bis zur Hauptversammlung des Werberings im März hoffen die Vorstände auf inhaltliche Rückmeldungen. "Wenn Resonanz kommt, machen wir weiter", kündigt Rainer Francke an. Sollten sich zur Versammlung aber wieder nur zehn Mitglieder einfinden, wollen Francke und Heibach ihr Engagement überdenken. "Wir müssen das Feedback haben", betont Rainer Francke.

Auch Weinhändler Manfred Hahn will gegensteuern und dem Leerstand in einigen Ladenlokalen etwas entgegen setzen - und zwar ein Kultur-Projekt. Auftakt der kreativen Aktion ist am Samstag, 2. April. Um 19 Uhr wird an diesem Abend die siebenwöchige Ausstellung mit der Live-Performance "Die 7 Todsünden" in einem leerstehenden Walder Ladenlokal mit Schaufensterfront eröffnet.

(bjd)
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