Solingen Warten auf Zebrastreifen in Mitte und Ohligs

Solingen · Obwohl längst beschlossen, werden die Bauarbeiten wahrscheinlich erst im Dezember oder aber im neuen Jahr umgesetzt.

Zebrastreifen sind in Solingen eher selten. Genaugenommen gibt es bislang nur einen einzigen - am Kreisverkehr Siebels in Aufderhöhe. Doch das soll sich ändern. Denn für die Birkerstraße in Mitte und am Hauptbahnhof in Ohligs sind längst zwei zusätzliche Zebrastreifen beschlossen. Gleichwohl lässt die Umsetzung weiter auf sich warten. Der Grund: Zunächst musste erst einmal Haushalt 2017 genehmigt werden, um in die Ausschreibung der Projekte zu gehen.

Was wiederum zur Folge haben wird, dass mit dem Start beider Maßnahmen nicht vor Ende des Jahres zu rechnen ist. Zwar seien die notwendigen Unterlagen für die Ausschreibung mittlerweile zusammengestellt, betonte gestern Sonja Häcker, städtische Abteilungsleiterin Planung und Mobilität, auf Anfrage. Gleichwohl gehen bis zu einer endgültigen Auftragsvergabe immer noch einige Wochen ins Land, so dass das Rathaus das sprichwörtliche Grüne Licht nicht vor Dezember erwartet.

 Auch vor dem Hauptbahnhof in Ohligs soll ein Zebrastreifen für mehr Sicherheit für die Fußgänger sorgen.

Auch vor dem Hauptbahnhof in Ohligs soll ein Zebrastreifen für mehr Sicherheit für die Fußgänger sorgen.

Foto: Stephan Köhlen (Archiv)

Ein Umstand, der die zuständigen politischen Gremien zumindest ein wenig beruhigen dürfte. Denn nachdem sich die Bezirksvertretungen (BV) Mitte sowie Ohligs/Aufderhöhe/Merscheid bereits vor einiger Zeit für die neuen Zebrastreifen ausgesprochen hatten, war zuletzt vermehrt Ungeduld laut geworden, sehen die Politiker doch die absolute Notwendigkeit, im Sinne der Verkehrssicherheit schnell aktiv zu werden.

So hatte die BV Mitte den entsprechenden Beschluss für einen Zebrastreifen auf der Birkerstraße vor dem Postgebäude im November 2016 getroffen. Und einen Monat später schloss sich darüber hinaus der Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt, Klimaschutz und Mobilität dem Votum der Bezirksvertreter an, so dass die Kosten schließlich in den städtischen Haushalt 2017 eingestellt werden konnten.

Aber dann war erst einmal Warten angesagt. Denn vor einer Freigabe der Mittel musste zunächst noch die Genehmigung des Etats durch die Bezirksregierung Düsseldorf erfolgen - was letztendlich im August der Fall war und nun dazu führte, dass die für die Ausschreibung verantwortlichen Technischen Betriebe Solingen endlich aktiv werden durften.

Dabei beinhaltet die Maßnahme an der Birkerstraße weit mehr als nur das Aufbringen von weißen Streifen auf der Fahrbahn. Denn zudem bedarf es auch einer neuen Beleuchtung. Und überdies muss vor der Post beziehungsweise vor den Kölner Höfen eine Mittelinsel angelegt werden. Derweil soll die alte, seit Februar 2016 nicht mehr funktionierende Ampelanlage im Kreuzungsbereich der Birkerstraße mit der Kölner Straße komplett abgebaut werden.

Die Umsetzung des gesamten Projekts wird mit insgesamt 212.000 Euro zu Buche schlagen - wobei allein die Demontage der Ampel mit 30.000 Euro veranschlagt ist, während die Beleuchtung des Zebrastreifens 20.000 Euro, die behindertengerechte Verlängerung der Mittelinsel auf der Kölner Straße 41.000 Euro sowie die Herstellung der Querungshilfe auf der Birkerstraße rund 35.000 Euro kosten würden.

Trotzdem gehen Politik und Verwaltung davon aus, dass es sich hierbei um gut angelegtes Geld handelt. Der Hintergrund: Zum einen könnte die defekte Ampelanlage nur mit einem weit höheren Kostenaufwand erneuert werden. Und zum zweiten haben Verkehrszählungen ergeben, dass die Verkehrslage am Südrand der Innenstadt eher unauffällig ist - was wiederum einen Verzicht auf eine Ampel vertretbar erscheinen lässt.

Parallel gilt das momentane Provisorium aber ebenfalls nicht mehr länger als vertretbar, wie Richard Schmidt (SPD), Bezirksbürgermeister von Mitte, wiederholt unterstrichen hatte. "Es wird Zeit, dass der Zebrastreifen kommt", betonte Schmidt deshalb zuletzt oftmals - und weiß sich dabei einig mit seinem Amtskollegen Marc Westkämper (CDU) aus Ohligs/Aufderhöhe/Merscheid.

Denn auch im Solinger Westen sprachen sich die Bezirkspolitiker schon vor geraumer Zeit für einen neuen Zebrastreifen vor dem Hauptbahnhof aus. "Das ist die beste Lösung für diesen Bereich", sagte Westkämper am Mittwoch im Gespräch mit unserer Redaktion. Gleichzeitig zeigte sich der Christdemokrat darüber erleichtert, dass es mit den Markierungsarbeiten auf der Wilhelmstraße bald losgehen kann. Immerhin überqueren jeden Tag unzählige Passanten die dortige Fahrbahn, um vom Bahnhof in die Düsseldorfer Straße oder zurück zu gelangen.

Dabei dürfte der Zebrastreifen in Ohligs die Stadt entschieden preiswerter kommen als der Übergang in Mitte. Auf der Wilhelmstraße wurde nämlich schon eine Mittelinsel angelegt, die als Querungshilfe dient. Allerdings mussten Fußgänger bislang stets sehr gut aufpassen, da sie keine "Vorfahrt" besitzen. "Das wird mit einem Zebrastreifen anders", stellte Bezirksbürgermeister Westkämper klar, der zudem darauf verwies, dass - abseits der Streifen - nur noch für eine ausreichende Beleuchtung gesorgt werden müsse.

(uwv)
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