Solingen Weltmeisterschafts-Flair wie in Brasilien

Solingen · Bei der Stadtwerke-Mini-WM am Weyersberg spielten die E-Jugendmannschaften des Kreises schon mal den Weltmeister aus.

Während im fernen Brasilien die Mannschaften noch im Achtelfinale ums Weiterkommen kämpfen, steht der Weltmeister bereits fest. Wer sich jetzt fragt, wie das sein kann, der sei beruhigt. Hier sind weder die Wettmafia noch andere dunkle Mächte am Werk. Bei der Stadtwerke Solingen-Mini-WM haben die E-Jugendmannschaften des Fußballkreises den Weltmeister einfach schon unter sich ausgespielt. 400 Fußballer im Alter von acht bis zehn Jahren kämpften am Samstag auf den Sportplätzen am Weyersberg um den Titel. Im Finale setze sich Mexiko, vertreten durch die SSVg Haan I, mit 5:1 gegen Spanien (Eintracht Solingen I) durch.

Die Organisatoren hielten sich beim Modus nah an das Original: Wie auch am Zuckerhut nahmen 32 Mannschaften teil - und jede Jugendmannschaft vertrat eine der Nationen, die sich qualifiziert haben. Schon Anfang Mai hatte Schirmherr Michael Schade, Geschäftsführer von Bayer 04 Leverkusen und gebürtiger Solinger, ausgelost, für welches Land die Teams um den Pokal spielen würden.

Da die Gruppeneinteilung exakt die gleiche wie bei der "großen" WM war, traf auch hier Deutschland (BV Gräfrath I) in der Vorrunde auf Portugal (BSC Union Solingen I), Ghana (GSV Langendfeld II) und die USA (VfL Witzhelden II). Trikots mit den passenden Länderflaggen für alle Mannschaften sponserten die Stadtwerke. Gekickt wurde auf dem Kleinfeld, das heißt, ein Fußballplatz wurde in vier Spielfelder unterteilt. Bei zwei Plätzen am Weyersberg liefen also acht Partien gleichzeitig. So war immer etwas los.

Während Kamerun gegen Kroatien traf, machte gleich nebenan Japan ein Tor gegen Griechenland. Kurz darauf war Schluss und die Japaner - in diesem Fall die Spieler des SV Ditib I - jubelten ausgelassen. Hier standen sie den Profis in nichts nach.

Sich anzustrengen lohnte, denn für die ersten vier Mannschaften gab es Preise zu gewinnen. Der Sieger und der Finalteilnehmer dürfen sich über eine Reise in die Sportschule Wedau mit zwei Übernachtungen freuen. Die Mannschaften auf Platz drei und vier dürfen im Herbst beim Bundesligaspiel zwischen Leverkusen und Paderborn mit den Spielern ins Stadion einlaufen.

An der Organisation beteiligt waren die Britannia als Gastgeberin, der Fußballkreis, die Stadtwerke, der Sportbund sowie der Stadtdienst Sport und Freizeit. Die erste Mini-WM gab es zur Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland. Die Initiative zur Neuauflage kam von den Stadtwerken, und "es war kein schwerer Akt, die Beteiligten wieder zusammenzutrommeln", so Hartmut Lemmer, Präsident des Solinger Sportbundes.

Bemerkenswert war die Atmosphäre beim Turnier. Schon beim Betreten der Anlage verbreiteten die Flaggen der teilnehmenden Nationen internationales Flair. Dies wurde durch das "WM-Dorf" zwischen den Sportplätzen noch verstärkt, wo die Eltern der Kinder an zahlreichen, aufwändig gestalteten Ständen internationale Spezialitäten anboten, etwa aus England bei der SSVg Haan oder aus Kroatien beim GSV Langenfeld. "Es ist schön zu sehen, wie engagiert die Eltern sind", sagt Hartmut Lemmer. Das Engagement der Eltern wurde sogar prämiert und die drei schönsten Stände mit Pokalen ausgezeichnet.

(RP)
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