Solingen Wilkinson hält an Personalabbau fest

Solingen · Vergeblich haben sich IG Metall und Betriebsrat des Rasierklingenherstellers Wilkinson gestern bei einem Gespräch mit der Geschäftsführung vor Ort an der Schützenstraße darum bemüht, die geplante Verlagerung von 130 Stellen nach Tschechien zu stoppen beziehungsweise zumindest deutlich nach hinten zu verschieben.

"Das ist uns leider nicht gelungen", sagte Marko Röhrig, erster Bevollmächtigter der IG Metall Remscheid/Solingen. Gleichwohl sei es ein offenes und konstruktives Gespräch gewesen. 610 Mitarbeiter sind derzeit noch in Solingen beschäftigt.

Der weltweit agierende Konzern "Edgewell Personal Care", zu dem das Solinger Wilkinson-Werk gehört, will die Bereiche an der Schützenstraße mit arbeitsintensiven Verfahren und Betriebsabläufen mit geringen technischen Anforderungen ins tschechische Teplice verlagern. Schon im Januar soll der Veränderungsprozess beginnen und voraussichtlich im September 2017 abgeschlossen werden.

Laut Geschäftsführung soll sich das Werk in der Klingenstadt künftig auf technisch anspruchsvolle Betriebsabläufe konzentrieren, dazu zählen die Herstellung von Schneiden, Kunststoff- und Montageprozesse, Design und Konstruktion sowie Forschung und Entwicklung.

Schon in der nächsten beziehungsweise übernächsten Woche sollen mit den betroffenen Mitarbeitern die Gespräche über einen Sozialplan beziehungsweise einen Interessenausgleich beginnen, auf die die Arbeitnehmervertreter große Hoffnungen setzen. Das Bestreben muss nach Röhrigs Worten jetzt auch sein, möglichst viele der 130 Stellen, die in dem Solinger Wilkinson-Werk wegfallen sollen, doch noch zu erhalten beziehungsweise andere Beschäftigungsmöglichkeiten für die betroffenen Mitarbeiter zu finden. Es gelte zudem, freiwillige Altersteilzeit zu ermöglichen.

IG Metall und Betriebsrat wollen nun bei Wilkinson eine Informationsveranstaltung für die Mitarbeiter zu dem Thema Übergang in Rente und Altersteilzeit durchführen. Dem hat die Geschäftsführung zugestimmt.

(RP)
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