Solingen Wirtschaft trifft Kunst im Südpark

Solingen · Die Interessengemeinschaft Südpark war gestern Morgen Gastgeber des Business Breakfast für Unternehmen.

Es tropfte von der Decke in der alten Schalterhalle des früheren Hauptbahnhofes, zugig war es auch immer, erinnert sich die Industrial-Designerin und Künstlerin Martina Lauterjung, als es 1999 darum ging, eventuell eine Ausstellung in dem maroden Gebäude - "es war eine Ruine" - auf die Beine zu stellen. Lauterjung hatte sich zudem mit anderen Gedanken darüber gemacht, was man aus dem gesamten Gelände im Südpark alles machen könnte. Mit dem Ergebnis, umgesetzt durch die Regionale 2006, "bin ich einigermaßen stolz darauf, was hier entstanden ist", sagte sie gestern Morgen beim Business Breakfast für Unternehmen, eine Gemeinschaftsinitiative von Wirtschaftsförderung, Wirtschaftsjunioren und dem Gründer- und Technologiezentrum.

Nicht nur Martina Lauterjung, sondern auch Anwohner, Gastronomen, Unternehmer und Künstler berichteten gestern in der Schalterhalle an der Bahnhofstraße über den Prozess der Neugestaltung in den vergangenen Jahren, den der Südpark insgesamt erfahren hat und der sich heute nicht nur als attraktive Parkanlage mit Flaniermeile präsentiert, sondern auch Standort etlicher Künstler in den Güterhallen sowie Unternehmen und Restaurants ist. Gestalten, arbeiten, genießen ist im Südpark Programm und das Motto ist nach der Gründung der "IG WISS" (Wir im Südpark Solingen): "Gemeinsam sind wir stark".

Südpark-Managerin Petra Krötzsch und Wolfram Lakaszus (Medienkunst/Unternehmensberater) führten durch das kurzweilige Programm beim Business Breakfast, nachdem zuvor Oberbürgermeister Norbert Feith die rund 70 Gäste begrüßt hatte. "Der Südpark", sagte der Verwaltungschef, "ist auch ein attraktiver Treffpunkt für junges Publikum".

So lockt beispielsweise die "Session Possible" mit Wolf Codera montagabends jeweils rund 500 bis 600 Besucher in die Schalterhalle, berichtete Gastronom Thorsten Steinhaus, der den Erneuerungsprozess im Südpark ebenso mit begleitet hat wie beispielsweise der Künstler Peter Ammann, der mit der Erste war, der sein Atelier in den Güterhallen eröffnete. "Bis Dezember 2005 hatten wir keinen Vertrag, es lief auf beiderseitigen Vertrauen", sagte Ammann mit Blick auf die Zusammenarbeit mit der Stadt. Der einstige "Schandfleck von Solingen" ist aber heute nicht nur Quartier von kreativen Künstlern, sondern auch Arbeitsort: Die Praxisklinik ist ebenso vor Ort wie die Lebenshilfe mit 120 Beschäftigten, überdies der Vermögensberater Oliver Stamm: "Wir wollten den Südpark attraktivieren, das ist gelungen", sagte Stamm, "und wir wollten uns auch näher kennenlernen".

Dafür sei im vergangenen Jahr die "IG WISS" gegründet worden. "Gestalten, Arbeiten und Genießen - das verbindet uns alle", so Oliver Stamm.

Unterschiedliche Menschen und Strukturen sind im Südpark vereint. Dazu gehören auch das Museum Plagiarius und das Bergische Institut. Für Wolfram Lakaszus hat sich "vieles von innen heraus entwickelt". Oliver Stamm betonte indes auch: "Die Stadt hat uns Gelegenheit gegeben, zusammenzuwachsen."

Die Entwicklung im Südpark ist aber noch nicht abgeschlossen: "Es gibt dort noch einige freie Grundstücke", sagt der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung, Frank Balkenhol.

(RP)
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