Mobile Chefredaktion Wohnungen in leerstehende Geschäfte

Solingen · Oberbürgermeister Tim Kurzbach und Stadtdirektor Hartmut Hoferichter waren gestern Gäste am Stand der "Mobilen Chefredaktion" der Solinger Morgenpost auf dem Fronhof. Ein neues City-Konzept ist in Arbeit.

 Am Stand der "Mobilen Redaktion" auf dem Zöppkesmarkt kamen (v.l.) Guido Radtke, Leitender Regionalredakteur, Stadtdirektor Hartmut Hoferichter, Oberbürgermeister Tim Kurzbach und Horst Thoren, stellvertretender Chefredakteur der Rheinischen Post, ins Gespräch mit Lesern und Bürgern.

Am Stand der "Mobilen Redaktion" auf dem Zöppkesmarkt kamen (v.l.) Guido Radtke, Leitender Regionalredakteur, Stadtdirektor Hartmut Hoferichter, Oberbürgermeister Tim Kurzbach und Horst Thoren, stellvertretender Chefredakteur der Rheinischen Post, ins Gespräch mit Lesern und Bürgern.

Foto: Stephan Köhlen

Die Solinger Innenstadt braucht neue und vor allem gute Ideen. Horst Thoren, stellvertretender Chefredakteur der Rheinischen Post/Solinger Morgenpost, hat nicht nur eine. Um leere Geschäftsflächen in den Innenstädten - nicht nur Solingen hat hier ein Problem - zu beleben, könnten dort Dienstleister angesiedelt oder aber die Möglichkeit geschafft werden, sie für Wohnungen für Senioren umzugestalten. "Viele Senioren wollen in der Innenstadt wohnen", sagte Thoren gestern am Stand der "Mobilen Chefredaktion" unserer Zeitung auf dem Fronhof inmitten des Zöppkesmarktes. Oberbürgermeister Tim Kurzbach und Stadtdirektor Hartmut Hoferichter stimmten dem zu.

 Morgenpost-Redakteur Uwe Vetter (l.) im Gespräch mit Eltern-Vertretern der Kindertagesstätte Birkerstraße. Verkehrte Rollen bei der "Mobilen Chefredaktion": Schlagfertig interviewt der Oberbürgermeister den Journalisten.

Morgenpost-Redakteur Uwe Vetter (l.) im Gespräch mit Eltern-Vertretern der Kindertagesstätte Birkerstraße. Verkehrte Rollen bei der "Mobilen Chefredaktion": Schlagfertig interviewt der Oberbürgermeister den Journalisten.

Foto: Stephan Koehlen

Einen Masterplan, so Hoferichter, gebe es zwar noch nicht, wohl aber Gespräche mit vom Leerstand betroffenen Hauseigentümern. Möglich sei es durchaus, "in den ersten oder zweiten Etagen Wohnungen zu etablieren", sagte Hoferichter. "Das ist eine gute Idee". Wem die Solinger City denn eigentlich gehöre ? - auch das war eine Frage des stellvertretenden Chefredakteurs vor allem mit Blick auf die Umsetzung neuer Konzepte. Vielen Einzeleigentümern, aber auch einer Eigentümergemeinschaft, und mit Letzterer, räumte der Stadtdirektor ein, sei es nicht immer einfach, zu Ergebnissen zu kommen.

Für Oberbürgermeister Tim Kurzbach ist jedoch klar: "Wir haben zu viele Einzelhandelsflächen in der City. Wir müssen deshalb hin zu attraktiven, urbanen Wohnen. Damit wollen wir beginnen", sagte der Verwaltungschef. Externer Sachverstand mit dem Architekten und Stadtplaner Holger Pump-Ullmann wurde dazu eingeholt, im Herbst sollen Workshops angeboten werden. "Wir können als Stadt aber nichts verordnen, es muss einen gemeinsamen Akt aller Beteiligten in der Innenstadt geben, um Veränderungen herbei zu führen", sagte Tim Kurzbach. Teil der Umgestaltung der Innenstadt müssten auch die Clemens-Galerien sein. Hier erwartet Stadtdirektor Hoferichter "im Herbst ein Konzept mit geschäftlicher Nutzung".

 Jörg Schröder und Katharina Peiniger-Blome von den Bollerwagenfreunden warben für ihren Zöppkesmarkt-Stand "Alternative für Trödel" (AfT).

Jörg Schröder und Katharina Peiniger-Blome von den Bollerwagenfreunden warben für ihren Zöppkesmarkt-Stand "Alternative für Trödel" (AfT).

Foto: Stephan Koehlen

Aber nicht nur die Innenstadt war Thema am Stand der "Mobilen Chefredaktion", für Sabrina Ramm vom Elternbeirat der Kindertagesstätte Birkerstraße war der Neubau des Hallenbades Vogelsang wichtig. "Unsere Kinder schwimmen bisher im Bad an der Focher Straße ein Mal in der Woche. Wohin können sie übergangsweise ausweichen, wenn das Bad abgerissen und neu gebaut wird ?" Das frühzeitige Bemühen um Alternativen, beispielsweise im Haaner Hallenbad, das schon viele Gruppen aufgenommen hat, oder aber im Klingenbad, das neben dem 50-Meter-Becken ja auch über ein 25-Meter-Becken mit Hubboden verfügt, hat keine Früchte getragen. "Wir hängen jetzt in der Luft, wir möchten das Schwimmen gerne weiter für unsere Kinder anbieten, damit sie nicht den Bezug zum Wasser verlieren", sagte Sabrina Ramm.

Von der Solinger Bädergesellschaft gab es jetzt ebenfalls eine Absage, zumal das Klingenbad Vereine und Schulen mit Schwimmstunden bedienen muss. Darüber hinaus während der Vogelsang-Bauphase aber auch öffentliches Schwimmen. Immerhin: Im neuen Vogelsang-Schwimmbad - insgesamt stehen dafür neun Millionen Euro zur Verfügung - wird es einen speziellen Bereich für das Kinderschwimmen geben. "Hier können auch Geburtstage gefeiert werden", versicherte der Stadtdirektor.

Oberbürgermeister Tim Kurzbach unterstützt jedenfalls das Engagement des Elternbeirates der Kita Birkerstraße. Er will sich für einen Gesprächstermin mit der Geschäftsführerin der Bädergesellschaft einsetzen. "Vielleicht", so Ramm, "können unsere Kinder wenigstens eine halbe Stunde im Klingenbad schwimmen".

Ansichtssache Seite C 2

(uwv)
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