Solingen Wolfsrudel im musikalischen Anmarsch

Solingen · "Peter und der Wolf" im Theater - mit Blechbläsern der Symphoniker gespielt und mit Grundschülern inszeniert.

Peters Zimmer und das Gartenhaus strahlen schon im Licht der Scheinwerfer. Mit der Verdunkelung des Zuschauerraumes beruhigt sich der voll besetzte Pina-Bausch-Saal im Theater ein wenig. Durch eine launige Begrüßung zieht Orchestermitglied Thomas Grote gleich die Aufmerksamkeit auf die Bühne. Zeitungszitate belegen, wie aktuell die alte Geschichte von "Peter und der Wolf" ist, sind doch ganze Wolfsrudel in Niedersachsen gesichtet worden - sowohl im Fußballstadion, als auch die im Wald. Sie bedrohen auch friedliche Balkone und Gärten in unserer Klingenstadt. Und weil bei uns das Metall eine so große Rolle spielt, hatten die Blechbläser der Bergischen Symphoniker eine Bläserfassung von Prokofjews bekanntem Stück einstudiert. Peter Kuhn stellte zu Beginn einige seltene Instrumente vor wie Euphonium und Celesta mit einzelnen Motiven und ihrem speziellen Klang.

Mit dem Auftritt von Sprecher Gregor Henze nahm die Handlung ihren Lauf, immer wieder amüsant unserer Zeit und unserer Stadt angepasst. Dazu spielten die Kinder der Grundschulen Wiener Straße und Stübchen sowie der Andrews-Adventgrundschule die Handlung in wunderbaren bunten Kostümen. Alle waren selbst hergestellt worden. Auch die Kulissen hatten Kinder der Schulen entworfen und ausgeführt. Das Bühnengeschehen war gut einstudiert, so dass Bewegungen und Musik immer zueinander passten.

Die beiden Vogel-Darsteller zeigten besonders anmutige Bewegungen. Und die Jäger machten aus dem Triumphmarsch ein kleines Ballett. Fast nicht zu bemerken war der Wechsel der Darsteller: im ersten Teil die Schüler der Adventschule, im zweiten die der Wiener Straße. Erwähnt werden müssen die Ersatzdarsteller, die zwar mitgeprobt hatten, aber aus dem Publikum heraus sich die Aufführung ansahen. Und nicht zu vergessen die kleinen Kulissenbauer und Kostümbildner, die beim Schlussapplaus auch auf die Bühne kamen.

Hinter der Spielbühne waren die Musiker platziert, die vielleicht kaum bemerkt eine gewaltige, hochvirtuose Leistung mit der Wiedergabe dieser Bläserfassung brachten, denn was Streicher auf ihren vier Saiten eher leicht spielen können, ist für Blechbläser oft eine große Herausforderung.

Generalmusikdirektor Peter Kuhn leitete wie gewohnt präzise und sicher durch das bekannte Werk Prokofjews. So war dies ein für Kinder spannender und für Erwachsene amüsanter, unterhaltsamer Vormittag mit bekannter, bestens gespielter Musik in neuer Gestalt und fröhlichem, schön anzusehendem Spiel von engagierten Kindern auf der Bühne.

(hpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort