Solingen Wüsthof fertigt 8000 Messer am Tag

Solingen · Das Dreizackwerk besteht in diesem Jahr seit 200 Jahren. Im Lindgesfeld ist seit Juli Werk 3 voll funktionstüchtig. Das 1814 gegründete Unternehmen mit Hauptsitz an der Kronprinzenstraße beschäftigt 319 Mitarbeiter.

In gerade einmal zehn Monaten wurde der Neubau des Schneidwarenherstellers Wüsthof Dreizackwerk realisiert, im Juli dieses Jahres konnte Werk 3 im Lindgesfeld "voll funktionstüchtig" bereits in Betrieb genommen werden. Gestanzte und gelaserte Messer werden hier derzeit im Zwei-Schicht-System auf einer Fläche von 3000 Quadratmetern hergestellt. Direkt auf der gegenüberliegenden Straßenseite im Lindgesfeld liegt Werk 2 des Dreizackwerkes, in dem seit 2003 geschmiedete Messer produziert werden. "Wir fertigen am Tag 8000 Messer", sagten gestern Harald und Viola Wüsthof vor Journalisten.

Die beiden Geschäftsführer hatten anlässlich des 200-jährigen Bestehens des Unternehmens Journalisten zu Betriebsbesichtigungen eingeladen, darüber hinaus gab es Informationen zur Messerherstellung in einer der modernsten Schneidwarenfirmen der Welt und ein Kochevent im Küchenstudio Weber. "Wüsthof steht für 100 Prozent Produktion in Solingen", versicherten die beiden Geschäftsführer des 1814 von Johann Abraham Wüsthof gegründeten Unternehmens. Harald Wüsthof und seine Cousine Viola Wüsthof sind die siebte Generation im Dreizackwerk, das seit 200 Jahren stets in Familienführung liegt.

Ziel im Geburtstagsjahr war und ist es, das ganze Jahr über das Jubiläum zu feiern. Die Messe Ambiente in Frankfurt im Februar bildete hier den Auftakt. Messen in Chicago und Kanada - hier hat das Dreizackwerk Tochterunternehmen - und Paris sowie Kundenveranstaltungen in China wurden dafür genutzt. "Übernächste Woche sind wir dann noch im Nahen Osten und in Australien", sagte Harald Wüsthof.

Zwar wird ausschließlich in Solingen produziert, doch die Wüsthof-Messer werden in über 80 Länder weltweit vertrieben. "Im Jubiläumsjahr werden wir wohl die 50-Millionen-Euro-Umsatzmarke knacken", so Wüsthof. 2013 verbuchte das Dreizackwerk einen Umsatz in Höhe von 48 Millionen Euro. "Ein Wert von zehn Prozent des Umsatzes wird aber stets wieder investiert", erklärte der Geschäftsführer. "Wir müssen investieren, um weiter wettbewerbsfähig zu sein und um weiter zu wachsen", ergänzte Viola Wüsthof.

Nach diesem Credo wurde erneut im Lindgesfeld investiert. Für das Werk 3 wurden rund drei Millionen Euro aufgewendet, dort besteht für das Solinger Unternehmen zudem noch eine Ausbaureserve. Hauptsitz des Dreizackwerkes ist aber weiter das Firmengelände an der Kronprinzenstraße.

In den modernen Wüsthof-Produktionsstätten sind bei der Herstellung von Messern an allen drei Standorten Roboter allgegenwärtig. Doch trotz Automation - der erste Roboter wurde 1986 installiert - ist damit kein Schwund bei der Mitarbeiterzahl einhergegangen. "Die Mitarbeiterzahl ist relativ gleichgeblieben, die produzierten Stückzahlen dagegen enorm in die Höhe gegangen" erklärten Viola und Harald Wüsthof. Aktuell beschäftigt Wüsthof 319 Mitarbeiter.

Auch mit den Beschäftigten und deren Angehörigen wurde der 200. Geburtstag des Unternehmens vergangene Woche gefeiert - mit einer Schifffahrt auf dem Rhein.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort