Solingen Zehntausende feiern ausgelassen in der City

Solingen · Gutes Wetter und prima Stimmung: Die Solinger Jecken zeigen sich beim Rosenmontagszug von ihrer besten Seite.

Karneval Solingen 2024: So bunt war der Rosenmontagszug
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So jeck war der Rosenmontag 2024 in Solingen

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Foto: Peter Meuter

Eines muss man den Verantwortlichen im Rathaus zugeben: Ihren Humor lassen sich weder Oberbürgermeister Tim Kurzbach, noch seine Kollegen aus Verwaltung sowie Politik nehmen. Und darum war es auch nur folgerichtig, dass sich Kurzbach und Co. zu ihrer Premiere beim Solinger Rosenmontagszug in der Innenstadt gehörig selbst auf die sprichwörtliche Schippe nahmen.

Der Wagen der "Haushalts-Panzerknacker" zählte jedenfalls zu den Höhepunkten des "Zochs", der gestern Nachmittag Zehntausende von Narren in die City lockte. Dabei waren es aber nicht allein die Stadt-Oberen mit ihren Spitzen auf den angespannten städtischen Etat, die für Begeisterung sorgten. Vielmehr erlebte Solingen - nach der wetterbedingten Absage im vergangenen Jahr - erstmals seit 2015 wieder einen Rosenmontagszug als traditionellen Höhepunkt des Straßenkarnevals.

 Ließen sich von den Narren am Straßenrand feiern und revanchierten sich mit reichlich Kamelle: Das Prinzenpaar Jochen I. und Danny I. war von der Atmosphäre des Rosenmontagszugs begeistert.

Ließen sich von den Narren am Straßenrand feiern und revanchierten sich mit reichlich Kamelle: Das Prinzenpaar Jochen I. und Danny I. war von der Atmosphäre des Rosenmontagszugs begeistert.

Foto: Köhlen (5), Oberpriller (3)

Ausgefallene Kostüme am Straßenrand, weit mehr als 1000 "Zoch"-Teilnehmer in 23 Fußgruppen und auf 24 Wagen: Den Jecken in der Klingenstadt war bei trockener Witterung sowie angenehmen Temperaturen förmlich anzumerken, dass sie zuletzt einen wahren Karnevals-Entzug hatten überstehen müssen.

"Es ist einfach toll, dass diesmal kein Sturm oder Orkan einen Strich durch die Rechnung gemacht hat", sagte beispielsweise eine Frau, die gemeinsam mit ihren beiden kleinen Söhnen extra aus Leverkusen in die Klingenstadt gekommen war. Am Solinger Rosenmontagszug, den sie seit ihrer eigenen Kindheit besucht, liebt die Leverkusenerin nach eigener Aussage vor allem "die immer noch sehr familiäre Atmosphäre" - womit sie gewiss Danny I. und Jochen I. aus der Seele gesprochen haben dürfte.

Der einzige Niederschlag, der fiel, bestand beim "Zoch" aus Kamelle und - wie hier - Konfetti.

Der einzige Niederschlag, der fiel, bestand beim "Zoch" aus Kamelle und - wie hier - Konfetti.

Foto: Köhlen Stephan

Für das amtierende Prinzenpaar bedeutete der Rosenmontagszug die Krönung der Session. Eine Krönung wohlgemerkt, bei der die zwei von ihrem Wagen aus eifrig Kamelle unters Volk brachten - und sich im Gegenzug von den Narren am Straßenrand lautstark feiern ließen. Das Fazit des Prinzenpaares fiel auf jeden Fall eindeutig aus. "Wir sind vom Rosenmontagszug begeistert", waren sich Danny I. und Jochen I. einig.

Wunderwesen am Straßenrand: Ein kleines Einhorn feierte fleißig mit.

Wunderwesen am Straßenrand: Ein kleines Einhorn feierte fleißig mit.

Foto: Köhlen Stephan
Charmante Piraten hatten zu Rosenmontag ebenfalls den Weg nach Solingen gefunden.

Charmante Piraten hatten zu Rosenmontag ebenfalls den Weg nach Solingen gefunden.

Foto: Köhlen Stephan
Zehntausende jubelten den Gruppen und Wagen, hier die Tanzformation Schiwa, zu.

Zehntausende jubelten den Gruppen und Wagen, hier die Tanzformation Schiwa, zu.

Foto: Köhlen Stephan

Ein Urteil, dem sich sicher auch die allermeisten Zuschauer sowie Zugteilnehmer anschlossen. Denn einmal mehr punktete der "Zoch" in der Klingenstadt mit seiner Vielzahl an fantasievoll verkleideten Gruppen. Ob es nun die Solinger SPD um ihren Parteichef Josef Neumann war, die als Teufel mitzog, die vielen bunt verkleideten Kindergarten- und Schulkinder oder aber aber eine Gruppe von Flüchtlingen, die sich erstmals in den bergischen Karnevalstrubel stürzte: Solingen bot am Rosenmontag nach der Zwangsunterbrechung vom vorigen Jahr wieder das gewohnte farbenfrohe und friedliche Bild. So registrierte die Polizei bis zum späten Nachmittag kaum Schlägereien oder Pöbeleien.

(RP)
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