Solingen Ziemlich viel Bewegung in der Nordstadt

Solingen · Die Schüler verkörperten perfekt das Motto der Veranstaltung: Sie sangen, klatschten, stampften - und rissen dabei die erwachsenen Gäste in der Mensa der Grundschule Klauberg mit. Dort waren am Samstag zahlreiche Bewohner der Umgebung zur fünften Stadtteilmesse Nordstadt zusammengekommen. Deren Titel "Die Nordstadt bewegt" war in mehrerer Hinsicht treffend gewählt: Zum einen, weil in der Turnhalle verschiedene Angebote von Rollhaus und Spielmobil auf die jüngeren Besucher warteten - und zum anderen, weil Stadtdirektor Hartmut Hoferichter und Quartiersmanagerin Yvonne Johannsen auf einige Fortschritte im Quartier am Rande der Innenstadt hinweisen konnten.

Dazu gehörte der Abschluss des ersten Bauabschnitts an der Konrad-Adenauer-Straße, die unter anderem mit weniger lärmintensivem Asphalt versehen wurde.

Zugleich gingen die Redner aber auch auf bevorstehende Veränderungen ein, wie die herbeigesehnte Sanierung und Erweiterung der Grundschulen Klauberg und Scheidter Straße unter Aufwendung von Fördermitteln oder die Einrichtung des Proberaumhauses an der Konrad-Adenauer-Straße, das im kommenden Sommer komplett fertig sein soll.

"Es gibt viele Bemühungen für die Nordstadt und gemeinsam mit den Einwohnern der Nordstadt", sagte Hoferichter und sprach auch den Verfügungsfond aus dem Bund-Länder-Programm "Soziale Stadt" an. Mit Hilfe dieser Geldmittel ließen sich in den letzten Jahren viele Projekte umsetzen, von Deutschkursen in dem Stadtteil mit hohem Migrantenanteil über Kunstaktionen bis hin zu Sportangeboten.

"Der heutige Tag ist eine gute Gelegenheit, sich auszutauschen", bekräftigte Hoferichter. Mit Info-Ständen waren auf der Messe unter anderem die Awo Arbeit und Qualifizierung, der Sozialverband VdK und der Internationale Bund vertreten. Meinungen und Anregungen konnten die Gäste mit Hilfe eines Bewertungsbogens loswerden. Poster an den Wänden in der Mensa erinnerten am Samstag an die Höhepunkte der letzten Jahre, wie die Nordstadtfeste, an denen viele Kulturvereine der Umgebung mitwirkten, oder das Lichterfest in diesem Monat mit Beteiligung vieler Kindergärten. "Wir haben hier eine sehr gute Vernetzung", freute sich Claudia Stadtmüller, Leiterin des Familienzentrums Schatzkiste. Sie besuchte zum ersten Mal die Stadtteilmesse. "Es ist interessant, dass hier viele Leute dabei sind, die ihre Projekte und Aktivitäten vorstellen", befand sie.

Rund 4700 Menschen leben in der Nordstadt, zu dessen Problemen unter anderem die vergleichsweise hohe Jugendarbeitslosigkeit und die starke Verkehrsbelastung gehören.

(ied)
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