Solingen Zum 20. Mal Weihnachtsmarkt im Park

Solingen · Den Erlös spendet der veranstaltende Verein Aufderhöher Weihnachtsmarkt wie in jedem Jahr für den guten Zweck.

 Matthias Kassel verkaufte im Bethanien-Park Weihnachtsschmuck aus Holz.

Matthias Kassel verkaufte im Bethanien-Park Weihnachtsschmuck aus Holz.

Foto: Stephan Köhlen

Es war ein wahres Weihnachts-Wunderland, das die Besucher am Wochenende am Stand von Helga und Matthias Kassel auf dem Aufderhöher Weihnachtsmarkt erwartete: Weihnachts- und Schneemänner in allen Größen, Engel und Sterne zum Hinstellen oder Aufhängen, allesamt aus Holz in vielen Monaten Arbeit von Helga Kassel gefertigt. Bereits zum 16. Mal war das Ehepaar mit einem eigenen Stand auf dem Weihnachtsmarkt im Park vertreten: "Die Örtlichkeiten sind einfach sehr schön, der Weihnachtsmarkt ist sehr persönlich", lobte Matthias Kassel.

Hingucker aus Holz, vom Schaukelpferd über den Puppenwagen bis hin zum detailreich gearbeiteten Notenständer, gab es auch wenige Meter weiter am Stand der Jugendhilfewerkstatt, an dem einige Jugendliche und Lehrerin Elke Urner Werke aus Holz und Metall präsentierten. Und das hat längst Tradition: "Wir sind schon etliche Jahre immer dabei", sagte Urner. Dabei gehe es auch darum, dass die Jugendlichen, die in der Werkstatt Grundkenntnisse der Metall- und Holzverarbeitung lernen, hier eine ganz direkte Rückmeldung auf ihre Arbeit bekommen. "Sie verkaufen mit und erleben die Wertschätzung anderer Leute", so Urner. Und die ist groß: Die Arbeiten aus Holz und Metall kommen gut bei den Besuchern an. "Dieser Weihnachtsmarkt hat einfach eine ganz besondere Stimmung. Ich finde, hier merkt man die Weihnachtswärme und Menschlichkeit", sagte Elke Urner.

Bereits zum 20. Mal hat der Verein Aufderhöher Weihnachtsmarkt die Veranstaltung ausgerichtet - und damit an diesem Wochenende ein besonderes Jubiläum gefeiert. "Ich glaube, es ist die besondere Atmosphäre hier, die den Reiz des Weihnachtsmarktes ausmacht. Alle Menschen sind freundlich, die Händler nicht unbedingt auf Profit aus, der Großteil verkauft selbst gemachtes Kunsthandwerk", sagte Vereinsvorsitzende Beate Schönknecht.

Zehn Mitglieder hat der Verein, darunter Mitglieder der Freien evangelischen Gemeinde Aufderhöhe, Mitarbeiter von Bethanien und Aufderhöher aus der Nachbarschaft. Mehr als 50 Helfer tragen dazu bei, dass der Weihnachtsmarkt mit rund 56 Ständen im Innen- und Außenbereich stattfinden kann. "Alle arbeiten hier ehrenamtlich, ohne diese Menschen ginge es nicht", so Schönknecht. Insbesondere, da der Verein ein größeres Ziel verfolgt: Jedes Jahr wird der Erlös gespendet - in diesem Jahr an die Allianz-Mission für behinderte Kinder in Vietnam und an das Solinger Frauenhaus für den Umbau des Sport- und Toberaums. Im vergangenen Jahr hatte der Verein 15.000 Euro spenden können. Dass ausgerechnet im Jubiläumsjahr unliebsame Post vom Finanzamt kam - der Verein wurde für umsatzsteuerpflichtig erklärt - trübt zwar die Laune der Aktiven, nicht aber ihre Motivation: "Es ist einfach schade, dass wir dadurch deutlich weniger Geld für den guten Zweck spenden können", bedauerte Schönknecht.

Zugleich hat sich der Verein in diesem Jahr noch etwas Neues überlegt - und eine Gruppe von Flüchtlingskindern auf den Weihnachtsmarkt eingeladen. Sie haben Gutscheine für Essen und Trinken und alle Aktionen erhalten und den Tag genossen, wie Sara Sust, die die Kinder zwischen fünf und zwölf Jahren begleitete, erzählte.

(mxh)
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