Solingen Zwei Hallenbäder stehen vor Verkauf

Solingen · Derzeit prüfen Immobilien-Entwickler aus der Region konkret neue Nutzungskonzepte für die beiden alten Hallenbäder Sauerbreystraße in Ohligs und Birkerbad in der City. Die Stadt hat ihnen die Verkaufsobjekte bereits reserviert.

Immobilien sind gefragt wie nie. Angesichts des Niedrigzins-Niveaus wird investiert. In die Eigentumswohnung beziehungsweise ins Häuschen - aber ebenso von Kapitalanlegern. Das ist auch bei der Stadt abzulesen. Die Immobilienseite mit den Verkaufsofferten im Internet ist leer gefegt. Nicht ein einziges Haus ist dort inzwischen noch zu finden. "Das Interesse ist groß. Wir können nicht allen Anfragen entsprechen", sagt Ronald Krause-Walter vom städtischen Immobilienmanagement auf Anfrage unserer Zeitung.

Die Nachfrage ist offensichtlich größer als das Angebot. Selbst in der Vergangenheit schwer zu vermittelnde städtische Objekte - wie alte Schulhäuser oder Gebäude, bei denen Denkmalschutz die Umbau-Möglichkeiten einschränkt - sind vergeben. Lediglich acht Verkaufsgrundstücke hat die Stadt derzeit noch zu bieten, davon zwei Gewerbeflächen: 507 Quadratmeter an der Stübbener Straße in Wald für 128 000 Euro sowie den ehemaligen Sportplatz in Oberburg an der Talsperrenstraße mit einem 24 600 Quadratmeter großen Grundstück. Kaufpreis: auf Anfrage. Hier wäre eine Hotelnutzung vorstellbar.

Spannend: Beide seit nahezu dreieinhalb Jahren geschlossenen Hallenbäder finden sich nicht mehr in der städtischen Verkaufsliste. Sowohl die Sauerbreystraße in Ohligs als auch das Birkerbad in der Innenstadt hat das Rathaus derzeit für Interessenten reserviert. Dabei handelt es sich dem Vernehmen nach um Immobilienentwickler aus der Region. Nach einer Phase mit wenig Bewegung ist nun konkreter Schwung in die Vermarktung der städtischen Objekte gekommen.

 ' Das Ohligser Hallenbad an der Sauerbreystraße ist seit Sommer 2011 geschlossen.

' Das Ohligser Hallenbad an der Sauerbreystraße ist seit Sommer 2011 geschlossen.

Foto: Köhlen, Stephan (TEPH)

Beide Immobilienentwickler nehmen bereits Geld in die Hand. Eine Markterkundung ist erforderlich, ebenso die Prüfung von möglichen Konzepten. Abzuwägen gilt, ob und in wieweit sich Wohnen, Büroräume beziehungsweise Gewerbe- und Geschäftsnutzung realisieren lassen. Der Denkmalschutz bei beiden alten Hallenbädern ist ebenfalls zu berücksichtigen. Mit ersten Ergebnissen der neuen Nutzungsüberlegungen ist in einigen Monaten zu rechnen, unter Umständen jedoch bereits im Frühjahr.

Eine Nutzungsänderung für die beiden stillgelegten Hallenbäder und damit ein entsprechendes Genehmigungsverfahren bei der Stadt wird wohl in jedem Fall erforderlich werden. Die Vermarktungsbemühungen in den vergangenen Jahren haben gezeigt, dass sich das Aufleben lassen des Schwimmbetriebs für einen Investor an Birker- sowie Sauerbreystraße wirtschaftlich nicht darstellen lässt.

Einen Kaufpreis für die Bäder in der City beziehungsweise in Ohligs hatte die Stadt in ihren Offerten nicht vorgeben. Das sei abhängig von der Nutzung, heißt es im Rathaus. Die Lage an der Birkerstraße ist eines der Eingangstore zur Innenstadt. Wunsch - auch aus der Politik - an einen Investor war, dass nicht nur für das alte Hallenbad mit dem fast 3000 Quadratmeter großen Grundstück ein neues Konzept umgesetzt werde. Zudem soll auch auf den noch einmal ebenso großen seitlichen Flächen mit dem Parkplatz eine städtebaulich ansprechende Lösung umgesetzt werden.

Beim Ohligser Hallenbad gehörte im Übrigen noch das Wohnhaus Suppenheider Straße 5 zum städtischen Verkaufspaket.

(RP)
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