Tönisvorst 21 neue Wohnungen an Vorster Kuhstraße

Tönisvorst · Gemeinde St. Godehard und die Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft für den Kreis Viersen (GWG) stellten sich am Montagabend im Haus Vorst den Fragen besorgter Anwohner. Geplant sind 21 neue Wohnungen und ein Pfarrbüro.

 Die Kuhstraße in Vorst: In das Foto mit der vorhandenen Bebauung (rechts das historische Ensemble der Alten Kaplanei vom Ende des 18. Jahrhunderts) wurde in der Mitte der geplante Baukörper eingefügt.

Die Kuhstraße in Vorst: In das Foto mit der vorhandenen Bebauung (rechts das historische Ensemble der Alten Kaplanei vom Ende des 18. Jahrhunderts) wurde in der Mitte der geplante Baukörper eingefügt.

Foto: KEmpen & Kleinheyer

Das Projekt für einen Neubau Mehrfamilienhaus und Umbau des Pfarrhauses St. Godehard an der Kuhstraße 11 in Vorst sorgt in der Nachbarschaft für Unruhe. Für Montagabend luden die Bauherren Pfarrgemeinde St. Godehard und die Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft für den Kreis Viersen (GDG) zu einem Informationsabend ins Haus Vorst ein, um in einem sehr frühen Planungsstadium für Transparenz zu sorgen.

Die Katholische Kirchengemeinde und die Wohnungsgesellschaft wollen auf dem Areal des Alten Pfarrhauses an der Kuhstraße 11 Wohnungen für Senioren und Familie sowie ein neues Pfarrbüro errichten. Das alte Pfarrhaus war vor Jahren abgerissen worden und sorgte im engbebauten Umfeld von Kuh-, Haupt- und Clevenstraße für eine vielen Anrainern liebgewordene Leerfläche. Jetzt, nachdem Pfarrer Ludwig Kamm in den Ruhestand gewechselt ist und nach Kempen zieht, kann auch das neue Pfarrhaus an der Kuhstraße 11 neu überplant werden. GWG-Projektleiterin Waltraud Schmelz kündigte an, dass das 1993 errichtete Pfarrhaus, in dem jetzt noch das Gemeindebüro ist, umgebaut wird. Dort sollen vier Wohnungen entstehen. Hinzukommen zwei Neubauten mit weiteren Wohnungen und Räumen für ein neues Pfarrbüro.

 Falk Figgemeier, technischer Leiter GWG, Kirchenvorstand Martin Dahmen und GWG-Projektleiterin Waltraud Schmelz im Haus Vorst.

Falk Figgemeier, technischer Leiter GWG, Kirchenvorstand Martin Dahmen und GWG-Projektleiterin Waltraud Schmelz im Haus Vorst.

Foto: WOLFGANG KAISER

Die Planungen im Detail stellte Architektin Bettina Kempen vom Krefelder Büro Kempen und Kleinheyer vor. Entlang der Kuhstraße entsteht Neubau A mit neun Wohnungen und einem Büro, Neubau B ist ein Querriegel zwischen Haus A und dem Pfarrhaus. Dort sollen acht Wohnungen entstehen. Von den 17 Wohnungen in den Neubauten sind 16 barrierefrei, eine Wohnung ist für Rollstuhlfahrer vorgesehen. Mit dem umgebauten Haus entstünden insgesamt 21 Wohnungen und ein Büro. Die grobe Zeitplanung sieht einen Bauantrag im November 2017 vor, dann könnten im Juni 2018 die Bauarbeiten beginnen und im August 2019 abgeschlossen sein. Alle Beteiligten betonten, dass der Zeitpunkt der Information extrem früh sei und noch nichts "in Stein gemeißelt" sei. Marcus Beyer, zuständiger Fachbereichsleiter in der Stadtverwaltung, versuchte zu erklären, dass im Verfahren des Bebauungsplanes die Pläne noch offengelegt werden und jeder Bürger Anregungen und Kritikpunkte vorbringen kann, bevor Planungsausschuss und Stadtrat beraten und beschließen.

Die zahlreich erschienenen Anwohner befürchten, dass der Autoverkehr in der kleinen Kuhstraße zunimmt und der ohnehin knappe Parkraum noch stärker belegt sein wird. Die Architektin hat versucht, ausreichend Parkplätze auf dem Grundstück unterzubringen. Das 2093 qm große Grundstück ist mit den Baukörpern und Stellplätzen dann fast restlos bebaut - ein kleiner Innenhof bleibt noch grün. Insgesamt sind 22 Stellplätze auf dem Grundstück vorgesehen (24 wären vorgeschrieben), sie werden über zwei Zufahrten separat erschlossen. Dem Pfarrbüro, das vorne an der Straßenseite vorgesehen ist, werden drei Stellplätze zugewiesen.

Die Anwohner befürchten, dass die motorisierten Besucher des Pfarrbüros nicht auf dem Grundstück nach Plätzen suchen, sondern auf der Kuhstraße - und damit mit den Anwohnern um die raren Parkplätze buhlen. Alleingelassen fühlen sich viele Anwohner von der Verwaltung, weil diese nichts dagegen unternehme, dass viele Autofahrer die Kuhstraße als Abkürzung und Umgehung der Ampel benutzten.

Der Entwurf von Kempen und Kleinheyer für die Neubauten orientiert sich in der Höhe der Baukörper an First und Traufe der benachbarten Häuser. Damit gliedere sich das neue Ensemble gut in die Altbebauung der Vorster Mitte ein.

(RP)
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