Tönisvorst Aktionskomitee jetzt im Ruhestand

Tönisvorst · Im September vorigen Jahres hat das Aktionskomitee pro Krankenhaus das Konto aus seiner aktiven Zeit, als der Zusammenschluss noch für den Erhalt des Tönisvorster Krankenhaus kämpfte, aufgelöst. Rund 3150 Euro befanden sich auf dem Konto. Jetzt, zehn Monate nach der Übergabe des Geldes an die Notärztegemeinschaft, fragt das "Aktionskomitee im Ruhestand" nach, was mit dem Geld geschehen ist.

 Das Aktionskomitee pro Krankenhaus bei der Spendenübergabe (von links): Rolf Schumacher, Werner Lessenich, Irmeli Gerland, Wolfgang Schouten, Dr. Theo Schoelen und Martin Müsch.

Das Aktionskomitee pro Krankenhaus bei der Spendenübergabe (von links): Rolf Schumacher, Werner Lessenich, Irmeli Gerland, Wolfgang Schouten, Dr. Theo Schoelen und Martin Müsch.

Foto: WOLFGANG KAISER

"Wir haben es noch nicht angerührt", gesteht Notfallsanitäter Martin Müsch. Es sei nämlich so, springt Wolfgang Schouten von der Stadt ein, dass das Arbeits- und Bereitschaftszimmer der Notfallsanitäter jetzt renoviert werde. Die Kosten trügen zwar Krankenhaus und Stadt, aber bestimmt gebe es ein paar Extra-Wünsche, die von dem Geld erfüllt werden könnten. Dr. Theo Schoelen kann sich einen eigenen Internetanschluss für den Dienstraum vorstellen, Martin Müsch spricht von einem Kaffeevollautomaten. Fest steht schon jetzt, dass die 20 Notfallsanitäter zwei Sätze neuer, hochwertiger Fließpullover brauchen. Alleine dafür liegen die Kosten bei mehr als 1000 Euro.

Ende der 1990er Jahre hatten etliche Bürger den Kampf des Aktionskomitees für den Erhalt des Tönisvorster Krankenhauses finanziell unterstützt. "Wir sind verantwortungsvoll mit dem Geld umgegangen, so dass nach Abschluss der Aktionen ein ansehnlicher Betrag übrig blieb", sagt Rolf Schumacher vom Komitee. Falls weitere Aktionen nötig geworden wären, hätten die engagierten Bürger ein kleines Polster gehabt. Jetzt, da die Zukunft des Hauses durch die Übernahme der Alexianer gesichert erscheint, soll das Geld vor Ort in St. Tönis in das Notarztsystem fließen, dessen Erhalt für die medizinische Grundversorgung immer eine wichtige Forderung war.

Ende der 1980er Jahre gab es einen Fall, der zeigte, dass die Anfahrtszeit des Notarztes aus der damals nächstgelegenen Station Kempen zu lang war. Also gründeten Dr. Klaus Rühl und Dr. Heiner Gertoberens ein Notarztsystem für Tönisvorst. Mit ihm fingen sie die damals rund 400 Einsätze in der Stadt auf. Das System wurde Anfang der 1990er Jahre mit der Gründung einer Notarzt-Station im Ortsteil St. Tönis institutionalisiert. Mit den Jahren wuchs die Zahl der Einsätze auf heute rund 1500 im gesamten Kreisgebiet. Die 20 Notfallsanitäter und die zwölf Ärzte im Team sind 24 Stunden lang jeden Tag im Jahr im Einsatz.

(WS03)
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