Tönisvorst Apfelkönigin Sonja ist jetzt Schwäbin

Tönisvorst · Im Sommer geht die zweijährige Amtszeit der zweiten Apfelkönigin Sonja Schmidt zu Ende. Im zweiten Jahr war es still um sie geworden - kein Wunder: Ihr Bachelor stand an. Am Karnevalswochenende zog sie nach Stuttgart um.

 Die 27-jährige Tönisvorster Apfelkönigin Sonja Schmidt besuchte im September 2015 auch das Merbecker Kartoffelfest.

Die 27-jährige Tönisvorster Apfelkönigin Sonja Schmidt besuchte im September 2015 auch das Merbecker Kartoffelfest.

Foto: JÜRGEN LAASER

Die Tönisvorster Apfelkönigin wohnt nicht mehr in der Apfelstadt: Am Karnevalswochenende ist Sonja Schmidt nach Stuttgart gezogen, wo sie ihre erste Arbeitsstelle gefunden hat. Schon vorher, als sie für ihren Bachelor arbeitete, machte sie sich rar - was ihr auch niemand vorwirft. Sie hatte nämlich bei einem Unternehmen im bayrischen Regensburg ihr Bachelor-Praktikum absolviert. Nach dem bestandenen Bachelor in Logistik an der Fontys Hochschule in Venlo hat sie jetzt ihr Arbeitsleben begonnen - weit weg vom heimischen Niederrhein. Aber eins versichert Sonja Schmidt sofort: Beim Apfelblütenlauf am 23. April ist sie dabei, sie wird ihn zusammen mit WDR-Moderator Dieter Könnes eröffnen.

Sonja Schmidt wurde im August 2015 für zwei Jahre zur Tönisvorster Apfelkönigin ernannt. Ihre Amtszeit geht also im Sommer zu Ende. Zuständig für die Betreuung der Apfelkönigin ist das Stadtmarketing in Person von Wirtschaftsförderer Markus Hergett. Bisher gibt es noch keinen Aufruf für eine neue Apfelkönigin 2017-2019. Auf die Nachfrage beim Wirtschaftsförderer antwortet Hergett: "Die strategische Entscheidung dazu liegt beim Bürgermeister." Er werde diese Frage nach seinem Kurzurlaub nächste Woche mit dem Bürgermeister besprechen. Nun, Bürgermeister Thomas Goßen lässt auf eine entsprechende Nachfrage ausrichten: "Nach den überaus positiven Erfahrungen" würde die Stadt die "Tradition" der Apfelkönigin als Botschafterin gerne in Zukunft weiterführen. Dazu werde es dann noch einen gesonderten Aufruf geben.

Die Mittel, die für die Apfelkönigin seitens der Stadt im städtischen Haushalt eingeplant sind, seien mit 750 Euro "sehr überschaubar". Aufgrund des großen Engagements und der Unterstützung Dritter sind bisher nie große Kosten angefallen. Bezahlt wurde natürlich die "Dienstkleidung", das Dirndl der Apfelkönigin, das sie zu Beginn ihrer Regentschaft brauchte. Was von den Mitteln im städtischen Haushalt 2016 abgerufen wurde oder liegen geblieben ist, dazu hat der Bürgermeister "keine Zahlen". Als die erste Apfelkönigin Annica Lambertz, heute Annica Schüller, 2015 verabschiedet wurde, sagte Bürgermeister Thomas Goßen: "Uns hat das gezeigt, dass eine Stadt, die so mit dem Apfel verbunden ist, einfach eine Apfelkönigin brauchte." Beim zweiten Mal gab es nur eine Bewerberin. Und jetzt für die dritte Runde? Ist da bereits die Luft raus aus dieser eigentlich famosen Idee fürs Stadtmarketing? Beide Apfelköniginnen haben ihr Amt mit viel Charme ausgeübt und waren überzeugende Botschafterinnen von Tönisvorst. Die Frage, die sich natürlich auch stellt, betrifft die Unterstützung durch das Stadtmarketing. Welchen Stellenwert nimmt hier noch eine Apfelkönigin ein? Welche Unterstützung (logistisch, inhaltlich und finanziell) erfährt die Apfelkönigin seitens der Stadt? Wer sich um das Amt der Apfelkönigin bewerben möchte, soll zwischen 18 und 30 Jahren alt sein und sich mit der Stadt Tönisvorst verbunden fühlen. Eine Jury aus Vertretern der Landfrauen, der Obstbauernschaft und der Presse kürte die geeignete Kandidatin. In der Ausschreibung 2013 hieß es: Stadt und Sponsoren zahlen der Apfelkönigin eine Aufwandsentschädigung. Kleidung, Make-up und Friseurbesuche werden gesponsert.

(RP)
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