Tönisvorst Auch NKD-Filiale bald wieder vermietet

Tönisvorst · Sie sind besser als ihr Ruf, die Innenstädte von St. Tönis und Vorst. In der St. Töniser Fußgängerzone konnten für fast alle leerstehenden Ladenlokale neue Mieter gefunden werden. Für den Vorster Ortskern gibt es ein Planungskonzept.

 In die ehemalige NKD-Filiale am Rathausplatz möchte der neue Mieter im kommenden Frühjahr einziehen.

In die ehemalige NKD-Filiale am Rathausplatz möchte der neue Mieter im kommenden Frühjahr einziehen.

Foto: Wolfgang Kaiser

Sie heißen Fashion & more, Moccas, Weiberkram, Stinges und St. Töniser Buchhandlung, und sie tragen dazu bei, dass die Fußgängerzone der Apfelstadt nicht ausstirbt. Noch vor einem halben Jahr sah es so aus, als lohne es sich nicht mehr, zum Einkaufen nach St. Tönis zu kommen. Die NKD-Filiale am Rathausplatz, mit 700 Quadratmetern eines der größten Ladenlokale, hatte geschlossen. Ein Bistro und ein Dekorationsgeschäft verkündeten das Aus, für ein großes Porzellangeschäft wurde ein Nachmieter gesucht, ein Neubau mit einem Café im Erdgeschoss entstand hinter einer hässlichen, blauen Plastikplane.

 Die örtlichen Werbe- und Interessengemeinschaften in der Region wollen den Kunden den Wert des Einzelhandels vor Ort näher bringen. Industrie- und Handelskammer, Einzelhandelsverbände und Rheinische Post unterstützen die Aktion. An den beiden Aktionstagen am kommenden Freitag und Samstag, 5. und 6. September, werden die Einzelhändler, die sich an der Aktion "Heimat shoppen" beteiligen, ihre Kunden mit einem einheitlichen Faltblatt informieren.

Die örtlichen Werbe- und Interessengemeinschaften in der Region wollen den Kunden den Wert des Einzelhandels vor Ort näher bringen. Industrie- und Handelskammer, Einzelhandelsverbände und Rheinische Post unterstützen die Aktion. An den beiden Aktionstagen am kommenden Freitag und Samstag, 5. und 6. September, werden die Einzelhändler, die sich an der Aktion "Heimat shoppen" beteiligen, ihre Kunden mit einem einheitlichen Faltblatt informieren.

Foto: nn

Auch die Mitarbeiter der Gutenberg Buchhandlung bangten damals um ihren Arbeitsplatz. Das Buchgeschäft heißt jetzt St. Töniser Buchhandlung, wird in Bälde renoviert und hat das Sortiment deutlich erweitert. "Wir haben jetzt auch handverlesene DVDs, alle Titel aus der Spiegel-Bestsellerliste und eine Ecke für Sonderthemen, zurzeit den Ersten Weltkrieg", erzählt Geschäftsführer Günter Wielpütz.

Geplant seien außerdem eine Spiel- und Vorleseecke für Kinder und ein Bereich mit den angesagtesten Jugendbüchern. Auch Lesungen und ein Literaturfestival mit heimischen Autoren kann Wielpütz sich vorstellen. Möglich sei der Neustart gewesen, weil alle Mitarbeiter, der Vermieter und die Kunden mitgeholfen hätten. "Es hat sich sogar ein Freundeskreis gegründet, der uns unterstützt", erzählt Wielpütz gerührt.

Auch nebenan tut sich etwas. Das ehemalige Schlecker-Ladenlokal, in dem NKD ein kurzes Gastspiel gab, wird ebenfalls neu belebt. "Wir haben lange nach einem Mieter gesucht, der gut zum Ort passt und eine dauerhafte Lösung verspricht", heißt es vom Vermieter, dem Architekturbüro Pietzonka. Nach einem Umbau, der einen zweiten Eingang vom Parkplatz beinhaltet, werde der neue Mieter, der noch nicht genannt werden möchte, im Frühjahr 2015 einziehen.

Und auch die blaue Plastikplane an der Hochstraße 31 ist längst verschwunden, das Café Steeg wird in Kürze eröffnet. Ein paar Meter weiter, wo viele Jahre Porzellan Schmitz zu Hause war, hat sich das Schuhgeschäft Moccas angesiedelt. Immer wieder hatten Bürger beklagt, dass ein solches Geschäft in der Innenstadt fehle. Nun ist es da und wird gut angenommen, sagt Mitarbeiterin Marina Elliott. "Besonders die Herrnschuhe sind sehr gefragt."

Was bleibt, ist der Leerstand an der Hochstraße 2. Ginge es nach dem Eigentümer des Hauses, in dem früher Pohl-Moden war, wäre dort längst ein Neubau entstanden, aber damit sind nicht alle Nachbarn einverstanden. Für die Schenk-Bar hingegen, die an der Hochstraße 6 zurzeit Räumungsverkauf hat, ist bereits eine Nachmieterin gefunden. Dort zieht das Geschäft "Stoffwechsel" von der Krefelder Straße ein.

Nicht ganz so viele Neuerungen gibt es in Vorst. Aber Regina Bormann von "Vorst aktiv" freut sich über das Mauerblümchen, ein Blumengeschäft, das an der Clevenstraße eröffnet hat. "Und wir sind mit dem Kulturcafé Papperlapapp, dem Haus Vorst und dem Eis-Sahne-Paradies gut in der Gastronomie aufgestellt", sagt die Apothekerin. Auch das Kinderschuhgeschäft "Fünf Zehn", das aufgrund des großen Zustroms bereits in ein geräumigeres Ladenlokal umziehen musste, bringe viel Kundschaft in den Ortskern. "Und mit der Wildkammer gibt es auf der Anrather Straße ein ganz besonderes Geschäft", wirbt Bormann für Vorst.

Die Stadt hat darüber hinaus unlängst die Idee einer Bürgerinitiative aufgegriffen und mögliche Neubauten für die östliche Seite der Kuhstraße vorgestellt. 20 Wohnungen könnten dort entstehen. Ladenlokale sind allerdings nicht vorgesehen.

(WS03)
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