Tönisvorst Belgischer Bogenschütze neuer Apfelkönig von Tönisvorst

Tönisvorst · Einmal mehr machten die Schießfreunde von "Freischütz Tell" ihrem Namen alle Ehre. Auf ihrer Anlage an der Gelderner Straße trafen sich 144 Bogenschützen, um beim dritten Tönisvorster Apfel-Turnier die Zielsichersten zu ermitteln. Keine Angst: die Äpfel waren nicht auf den Köpfen platziert, sondern nur in zwei Einlage-Wettkämpfen auf den Zielscheiben stilisiert dargestellt.

Thomas Thissen hatte einst die Idee für einen solchen Wettbewerb gehabt, zu dem auch der Tönisvorster Bürgermeister Thomas Gooßen erschien. Er konnte gleich dem belgischen Schützen Chris Goosens gratulieren. Er war nicht nur zu einem der beiden Apfelkönige geworden - der andere war der Lindlarer Rüdiger Junior -, sondern hatte beim eigentlichen Turnier in der starken Schützenklasse eine Weltklasseleistung gezeigt. Aus 30 Meter Entfernung traf Goosens mit seinen 72 Pfeilen 69 Mal genau in die Mitte. Nur dreimal gab es für ihn "nur" neun Punkte, 69 Mal die Zehn.

Chris Goossens gehörte dem Verein aus dem belgischen Laakdal, der Partnerstadt von Tönisvorst, an. Aus Laakdal war der Clubpräsident Gerrit Bloamart mit weiteren zehn Bogenschützen, darunter zwei Frauen, gekommen. Es hatte bereits andere Treffen gegeben. Offiziell wurde jetzt die Begegnung beider Vereine mit einer Freundschaftsurkunde besiegelt. Verantwortliche der Schießfreunde Tell, darunter Rolf Weißert und Dr. Peter Mikulaschek aus der Bogen-Abteilung, überreichten die Urkunde und einen Präsentkorb mit Apfel-Erzeugnisse, in fester und flüssiger Form.

Geschossen wurden in etwa 30 Wertungsklassen jeweils 72 Pfeile. Etwa 100 Medaillen wurden ausgegeben. Die Teilnehmer, von zehn bis über 60 Jahre alt, kamen aus zahlreichen Vereinen aus der näheren wie weiteren Umgebung. Mit Kevin Nüssen und Tami Baumann waren nur zwei Vereinslose dabei.

Etwa 270 Mitglieder hat der St. Töniser Verein, in dem auch mit der Pistole und dem Gewehr geschossen wird. "Davon haben wir etwa 170 männliche und weibliche Bogenschützen, darunter über 70 Jugendliche", sagte der Sportleiter Bogen, Rolf Weißert. Der 61-Jährige war früher ein erfolgreicher Leichtathlet und zweimal mit der 4 -mal- 400-Meter-Staffel von Bayer Leverkusen Deutscher Meister. Er hatte vor etwa 20 Jahren bei einer Urlaubsreise den Bogensport kennen und lieben gelernt.

Nach wie vor bietet der Verein Schnupperkurse an. Näheres ist im Internet unter www.sft1926.de zu erfahren. Derzeit boomt vor allem eine besondere 3-D-Variante. Dabei geht es darum, mit dem Pfeil Tier-Attrappen zu treffen, die am Rande des Geländes aufgestellt werden. Darunter sind zum Beispiel Otter und Hirsch. "Ein Bär wäre auch nicht schlecht, aber der kostet rund 1500 Euro", sagte Weißert.

(wsc)
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