Tönisvorst CDU-Mitgliederversammlung erst ab Mitte Mai

Tönisvorst · Ratsmitglied Maik Giesen ist wieder präsent. Gerade zog der CDU-Kommunalpolitiker zusammen mit den Kehner Junggesellen durch die Redaktionen - und ist dabei richtig entspannt.

Dabei gibt es immer noch keine offizielle Stellungnahme zu den Vorgängen rund um sein Amt als Schatzmeister der Tönisvorster CDU, das er am 29. Oktober kurz vor der Mitgliederversammlung niedergelegt hatte - aus beruflichen Gründen. Auf einer turbulenten Mitgliederversammlung am 18. November wurde Maik Giesen nicht entlastet. Die Mitglieder beauftragten den Parteivorstand auf Antrag von Angelika Hamacher, die Kasse nicht nur stichprobenartig, sondern penibel zu prüfen. Dafür gab die Versammlung dem Vorstand ein halbes Jahr Zeit. Und jetzt? Die Untersuchungen sind abgeschlossen, doch CDU-Vorsitzender Michael Schütte gibt sich verschlossen wie eine Auster. Er will zuerst den gesamten Vorstand und die Mitglieder informieren. Die Mitglieder sollten genau nach einem halben Jahr, also um den 18. Mai, eingeladen werden.

Schüttes Vorgehen sorgt in der Partei bei einigen für Verdruss. Ob sie sich - und wenn ja, wieviele - bei der Mitgliederversammlung einbringen werden, wird man abwarten müssen. Es geht bei der Mitgliederversammlung nicht nur um Maik Giesen, sondern auch um Ulrich Peeren, der erklärt hat, als Geschäftsführer aufzuhören. Schon wird spekuliert, ob das die ersten Absetzbewegungen im Vorstand sind. Peeren selber dementiert das. Sein Rückzug habe allein berufliche und private (Eltern) Gründe. Für Peeren muss ein Nachfolger gewählt werden. Einen Kandidaten gibt es noch nicht. Das Krisenmanagement von Michael Schütte sehen einige Parteifreunde durchaus als misslungen an. Er habe "den Zauber" angefangen, wenn er jetzt mit leeren Händen dastehe, müsse er selber Konsequenzen ziehen, sagen die einen. Die anderen finden formal alles richtig gelaufen, wünschen sich vielleicht ein anderes Ergebnis. Denn unter dem Strich - wenn die Prüfer fündig geworden wären, hätten sie tätig werden müssen - scheint bei der Sache nichts herumgekommen zu sein. Obwohl der Kreisverband und auch die Landespartei hinzugezogen und zum Ergebnis gekommen waren, der Partei sei kein finanzieller Schaden entstanden, gab es in der CDU Tönisvorst, zumindest im Vorstand und bei der Mitgliederversammlung eine Mehrheit für den Wunsch, "Giesen etwas am Zeug zu flicken". Aber das gewünschte Tribunal wird voraussichtlich nicht stattfinden, der Vorstand wird wohl kleine Brötchen backen. Es gibt CDUler in Tönisvorst, die fordern, wenn Giesen entlastet werde, müsste der Vorsitzende den Hut nehmen. Oder der gesamte Vorstand zurücktreten - was einer Katastrophe gleich käme, denn es steht niemand erkennbar bereit, der in die Bresche springen könnte. Mag Giesen handwerkliche Fehler gemacht haben, so halten ihm Mitglieder zugute, dass die Parteikasse gut gefüllt war. Das sei nach Wahlkämpfen wie im vergangenen Jahr nicht immer so gewesen.

(RP)
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