Tönisvorst CDU: Offene Ganztagsschule ist zu teuer

Tönisvorst · Rund 4600 Euro kostet ein Platz in der Offenen Ganztagsgrundschule (OGS) die Stadt Tönisvorst jedes Jahr. Die CDU-Fraktion will Lösungen finden, wie diese Summe reduziert werden kann. Bei der jüngsten Sitzung des Schul- und Kulturausschusses wurde das Thema ausführlich diskutiert.

 Angelika Hamacher (CDU): "Die Kosten sind zu hoch."

Angelika Hamacher (CDU): "Die Kosten sind zu hoch."

Foto: RENE LAMB

In Tönisvorst besuchen derzeit 385 Kinder die OGS, das sind 41,3 Prozent der Grundschüler. Besonders groß ist das Betreuungsangebot an der Grundschule Hülser Straße in St. Tönis, wo es sieben OGS-Gruppen gibt. An den anderen drei Grundschulen sind es je drei Gruppen. Der Betreuungsschlüssel liegt in Tönisvorst bei 1:12,5. Von den insgesamt 37 Betreuungskräften sind 28 Fachkräfte und neun Ergänzungskräfte. Angeboten wird die Betreuung von in der Woche sieben bis acht Uhr, sowie von 11.30 Uhr bis 17 Uhr. In den Ferien gibt es ebenfalls ein Betreuungsangebot. In der OGS essen die Kinder nach Schulschluss gemeinsam und machen dann in verschiedenen Räumen ihre Hausaufgaben. Danach wird gespielt und es gibt Freizeitangebote wie Sport-AG oder Computer-AG.

Die im Fachausschuss anwesenden Leiterinnen der Tönisvorster Grundschulen lobten die vielen kompetenten Fachkräfte und die gute räumliche und materielle Ausstattung der OGS. Sie warnten davor, an der Qualität zu sparen. Dem schloss sich die SPD-Fraktion an. Ausschussvorsitzende Angelika Hamacher (CDU) sagte: "Die Qualität soll erhalten bleiben, aber die Kosten sind zu hoch." Die Allgemeinheit finanziere die OGS, aber die Einrichtung komme nicht jedem Kind zugute. Pfarrer Ludwig Kamm, als sachkundiger Bürger im Ausschuss, regte an, dass die Kommunen das Land dazu verpflichten müssten, die OGS komplett zu finanzieren. "OGS ist Bildung für das Kind und Bildung muss kostenlos für Eltern sein", sagte Kamm.

Der Fachausschuss beschloss auf Antrag der CDU-Fraktion, dass die Eltern, die einen OGS-Platz für ihr Kind nutzen, künftig den Bedarf jedes Schuljahr nachweisen müssen. Außerdem soll überprüft werden, ob mehr freie Träger in die OGS eingebunden werden können und der Betreuungsschlüssel geändert werden könne.

(WS03)
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