Tönisvorst CDU und Grüne setzen auf mehr Bürgerbeteiligung

Tönisvorst · Gemeinsam drängen die Fraktionen darauf, über die Homepage der Stadt die Bürger stärker einzubeziehen.

 Der CDU-Fraktionsvorsitzende Helmut Drüggen geht neue Wege.

Der CDU-Fraktionsvorsitzende Helmut Drüggen geht neue Wege.

Foto: ARCHIV

In Bonn nannte man Treffen zwischen jungen Abgeordneten der CDU und der Grünen in den 90er Jahren die Pizza-Connection. Jetzt hat Tönisvorst seine Coffee-Connection. Denn bei einer Tasse Kaffee verabredeten Helmut Drüggen (CDU) und Jürgen Cox (Grüne) einen Vorstoß in Sachen mehr Bürgerbeteiligung. Und die Aktion hat auch kein Verfallsdatum am Wahlsonntag 25. Mai, sondern soll nachhaltig die Möglichkeit bieten, sich aktiv in das politische Treiben einzumischen.

Die beiden Fraktionsvorsitzenden stellten einen Antrag an Bürgermeister Thomas Goßen, um die Bürgerbeteiligung konkret umzusetzen. In seiner Antwort an beide Fraktionen schrieb Goßen: "Ihr Anliegen, eine solche Möglichkeit als Erweiterung des Angebots der Bürgerbeteiligung zu schaffen, nehme ich gerne auf und werde eine solche Funktion auf www.toenisvorst.de verankern." Sowieso hat Goßen vor, teilt er weiter mit, in beiden Stadtteilen jeweils zweimal im Jahr zu offenen Veranstaltungen unter dem Titel Bürgerforum einzuladen.

Die Beteiligung der Bürger bei Vorschlägen im Rahmen der Blitz-Aktion der Polizei und auch die Gesprächsrunden für das Stadtmarketing gaben den beiden Tönisvorster Politikern die Bestätigung, dass Bürger sich für ihr Umfeld interessieren und engagieren wollen. Helmut Drüggen will eine Plattform für Ideen und Anregungen im Internet installiert wissen, "offen und ehrlich". Nicht gedacht sei dagegen an eine Art Blog, in dem sich Querulanten verwirklichen können und nur Luft ablassen. Neuestes Beispiel seien die Planungen der Stromtrassen im Zuge der Energiewende.

Jürgen Cox, Fraktionsvorsitzender der Grünen, fordert für Tönisvorst: "Wir brauchen eine Beteiligungskultur." Grüne und CDU verweisen aber auch auf bisherige gute Ansätze: Bei der Erarbeitung des Stadtmarketings etwa "wurde in den letzten Wochen mit großem Engagement durch die Stadtverwaltung gemeinsam mit der Hochschule Niederrhein vielen Vereinen und Initiativen die Möglichkeit gegeben, ihre Ideen und Sichtweisen einzubringen", unterstreicht Jürgen Cox.

In einigen Wochen soll auf der Homepage der Stadt eine Funktion verankert werden, mit der Bürger jeden Monat ihre Meinung zu einer aktuellen Frage aus der Kommune äußern und Anregungen geben können. Auch Abstimmungen können sich die beiden vorstellen. "Uns geht es um kostengünstige und effektive Bürgerbeteiligung in Tönisvorst", erklärt Helmut Drüggen. Und Jürgen Cox ergänzt: "Wir wollen Bürgerbeteiligung mit Augenmaß und den Begriff nicht überstrapazieren."

(hb)
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