Tönisvorst Container für Tönisvorster Hilfe?

Tönisvorst · Heute kommt der Ausschuss für Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing, Gebäudemanagement und Liegenschaften zusammen. Im nichtöffentlichen Teil wollen die Politiker den Vertrag zwischen Stadt und Tönisvorster Hilfe über den Containerstandort an der Rosentalhalle behandeln.

 Der Platz hinter der Rosentalhalle: Hier sollen die Container für die Tönisvorster Hilfe aufgestellt werden, damit Lagerung und Ausgabe von Lebensmitteln an Bedürftige zentral an einer Stelle erfolgen können und das Umpacken und Transportieren überflüssig machen.

Der Platz hinter der Rosentalhalle: Hier sollen die Container für die Tönisvorster Hilfe aufgestellt werden, damit Lagerung und Ausgabe von Lebensmitteln an Bedürftige zentral an einer Stelle erfolgen können und das Umpacken und Transportieren überflüssig machen.

Foto: HERIBERT BRINKMANN

Jürgen Beyer, Vorsitzender der Tönisvorster Hilfe, ist hochgespannt. Heute wird der Ausschuss für Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing, Gebäudemanagement und Liegenschaften im nichtöffentlichen Teil der Ausschusssitzung den Nutzungsvertrag zwischen Stadt und Tönisvorster Hilfe besprechen. Beyer sieht den Vertrag als nicht ausverhandelt an, weil nicht klar ist, wer welche Kosten tragen wird. Schon in der Dezember-Sitzung war sich der Ausschuss einig, dem Verein "Tönisvorster Hilfe" die Nutzung einer etwa 200 Quadratmeter großen Fläche auf dem Parkplatz hinter der Rosentalhalle zu erlauben. Der Vertrag soll festlegen, wer welche Pflichten habe. Es gehe ja nicht nur darum, dort hinter der Halle Container aufstellen zu dürfen, sondern auch um Fragen der Infrastruktur. Die Fläche muss vorbereitet werden, Leitungen gelegt und Anschlüsse eingerichtet werden. "Es geht um viel Geld", sagt Beyer. Der Verein arbeitet mit Spendengeldern und Lebensmitteln, die Landwirte, Händler oder Verbraucher zur Verfügung stellen.

Die Diskussion um den Standort Rosentalhalle ist alt. Seit fünf Jahren ist die Tönisvorster Hilfe auf der Suche nach einem festen Standort. War der Verein, der Lebensmittelspenden sammelt und an Bedürftige ausgibt, zunächst in den Räumen der Caritas Kleiderkammer am Kirchplatz untergebracht, werden die Lebensmittel seit ein paar Jahren im Marienheim an der Friedensstraße ausgegeben. Die Lagerstätten der Lebensmittel aber sind über den ganzen Ort verstreut. "Das ist der reinste Wanderzirkus, wenn wir die Lebensmittel am Tag der Ausgabe aus unseren Lagern holen", sagt Vorsitzender Jürgen Beyer. In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Menschen, die jede zweite Woche die kostenlosen Lebensmittel am Marienheim abholen, um 55 Prozent gestiegen. Die Logistik, Lebensmittel auf verschiedene Lagerstätten zu verteilen, zu kühlen und für die Verteilung zusammenzuziehen, bindet sehr viele Kräfte und kostet viel Sprit. Viele der Ehrenamtler in der Tönisvorster Hilfe sind auch nicht mehr die Jüngsten, so dass das Hin- und Hertransportieren unnötig Kräfte verschleißt.

Schon einmal war der Standort Rosentalhalle als Wunsch im Gespräch. Damals wurde das Ansinnen als "sportfremde" Aktivität abgelehnt. Jetzt läuft es auf diesen Standort hinaus. In der Diskussion in den Ausschüssen tauchte dann der Platz hinter der Rosentalhalle als möglicher Standort für neue Flüchtlingscontainer auf. Doch diese Diskussion ist anscheinend zu den Akten gelegt, seitens der Verwaltung wird der Containerstandort für Flüchtlinge am Vorster Sportplatz favorisiert. Außerdem hat die Zahl der Neuaufnahmen deutlich abgenommen.

So kann es jetzt an der Rosentalhalle darum gehen, auf einer Fläche von 200 Quadratmetern neun Container, darunter einige Kühlcontainer, in denen die Lebensmittel gelagert werden, aufzustellen. In einem Container sollen die Lebensmittel sortiert, in drei weiteren an die Bedürftigen verteilt werden. Außerdem sind ein Aufenthaltsraum und sanitäre Anlagen vorgesehen. wie Jürgen Beyer erläutert. Völlig offen ist jedoch die Kostensituation. Darum geht es heute im Ausschuss.

(RP)
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