"Voorsch - oss Heimat" Die fesselnde Geschichte der Restaurierung

Tönisvorst · Mehr als 60 Seiten dick ist das Heft "Voorsch - oss Heimat". Ein Bericht über die Restaurierung der historischen Klais-Orgel nimmt besonders viel Raum ein. Aber auch viele andere Themen werden erörtert.

 Urszula Neugebauer, Kantorin an St. Godehard, gab den Besuchern des Heimatvereins eine kleine Kostprobe, wie die restaurierte Klais-Orgel klingt. Der Sanierung der Orgel widmet der Verein einen Artikel im aktuellen Heft.

Urszula Neugebauer, Kantorin an St. Godehard, gab den Besuchern des Heimatvereins eine kleine Kostprobe, wie die restaurierte Klais-Orgel klingt. Der Sanierung der Orgel widmet der Verein einen Artikel im aktuellen Heft.

Foto: WOLFGANG KAISER

In die katholische Kirche St. Godehard hatte der Heimatverein Vorst eingeladen, um sein aktuelles Heft, das erste in diesem Jahr, vorzustellen. "Wir haben diesen Ort ausgesucht, weil das Heimatheft mit einem Bericht über unsere schöne, restaurierte Orgel beginnt", begrüßt Heinz-Josef Köhler, Vorsitzender des Heimatvereins, die Gäste. Darunter sind Bürgermeister Thomas Goßen, seine Stellvertreterin Christiane Tille-Gander, Pfarrer Ludwig Kamm und Organistin Urszula Neugebauer, die zum Abschluss der Veranstaltung die Orgel mit einer Bachkomposition zum Klingen bringt.

"Ich bin kein Musiker, aber die Restaurierung der Orgel hat mich gefesselt", gibt Matthias Steves zu. Das Mitglied des Kirchenvorstands hat die Arbeiten an der 115 Jahre alten Vorster Orgel begleitet und darüber einen langen Bericht geschrieben. Nachdem der erste Teil des Textes bereits im Winter-Heimatheft abgedruckt war, folgt im aktuellen Heft der zweite Teil, der wieder mit zahlreichen Fotos bebildert ist. Besonders die komplexe Technik hat es Matthias Steves angetan: "Orgeln, die pneumatisch betrieben werden, wurden nur eine kurze Zeit gebaut." Ihr Klang sei von hoher Qualität, leider seien sie aber auch sehr wartungsintensiv. Rund 180.000 Euro hat der Orgelbauverein für die Restaurierung bisher aufgewendet. 50.000 Euro kamen vom Landschaftsverband Rheinland, der Rest stammt aus Spenden von den Bürgern und aus dem Verkauf des Orgelweins. Abgeschlossen ist die Restaurierung damit allerdings noch nicht. Für die dritte Stufe der Arbeiten werden nochmal 34.000 Euro benötigt. Aber Urszula Neugebauer ist optimistisch, dass das Geld bald zusammen getragen ist. Einen Schritt in die Richtung tat Wolfgang Arretz, Schriftführer des Heimatvereins. Er spendet 100 Euro aus dem Verkauf seines Kirchenführers.

Andere Themen im Heft "Voorsch - oss Heimat" sind der Vorster Maibaum, der 1996 erstmal mit den Wappen der Vereine auf dem Markt aufgestellt wurde. Auch der historische Ortsrundgang, den der Heimatverein bereits einige Male organisiert hat, findet Beachtung. Heinz-Josef Köhler, der dabei in die Rolle des Bürgermeisters Seulen schlüpft, weist darauf hin, dass es am 3. Oktober wieder einen solchen Stadtrundgang geben soll.

Über die Honschaft Kehn und die jüdische Familie Willner schreibt Heinz-Gerd Schuh. "Bei den Nachforschungen für die Initiative Stolperstein ist mehr Material zusammen gekommen, als gebraucht wurde", erzählt der Autor, deshalb habe er sich entschlossen, eine kleine Serie über die vom NS-Regime verfolgten Vorster Bürger zu schreiben, die später eventuell auch als Heft erscheinen soll.

Andere Serien im Heimatheft erinnern an Firmen und Geschäfte, diesmal die Bäckerei und das Lebensmittelgeschäft Fruhen, und an Dinge, die vor langer Zeit geschehen sind, so etwa wie Fronleichnam vor 100 Jahren gefeiert wurde. Aber auch Aktuelles wie das Sebastianer Schützenfest 2016, die Verleihung der Seulenmedaille an Wolfgang Arretz und die Geschehnisse des Jahres 2015 im Ort greift das neue Heimatheft auf.

(WS03)
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