Tönisvorst Die Kinder aus Nimmerland

Tönisvorst · Forstwalder Theatergruppe zeigte "Peter Pan" im Corneliuszentrum.

 Szene aus "Peter Pan": Manchmal lief die Handlung eher schleppend, für kleinere Kinder waren die fast drei Stunden auch zu lang.

Szene aus "Peter Pan": Manchmal lief die Handlung eher schleppend, für kleinere Kinder waren die fast drei Stunden auch zu lang.

Foto: wolfgang kaiser

Mit "Peter Pan" standen am Wochenende die Schauspieler des Ensembles "Das junge Theater Krefeld - Die Kinderbühne" auf der Bühne im Corneliusforum. Zwölf Kinder und Jugendliche sowie sechs Erwachsene spielen die Geschichte der Kinder aus Nimmerland, die nicht erwachsen werden wollen, als Musical. Dabei sind die Lieder alle selber eingesungen, werden aber bei den Aufführungen als Playback eingespielt. "Schauspiel und Gesang zu gleich, das erschien uns doch zu anspruchsvoll", sagt Regisseurin Yvonne Keßel.

Zum fünften Mal hat die Theaterpädagogin gemeinsam mit dem Theaterfan und Regisseur, Joachim Pricken, ein Stück mit dem Jungen Theater auf die Bühne gebracht. Die Nachwuchsschauspieler wurden an verschiedenen Schulen gecastet. Viele standen bei der Premiere zum ersten Mal auf der Bühne und wirkten teilweise noch etwas hölzern, andere agierten schon recht professionell. So spielte die 16-jährige Selina Söhnel den "Peter Pan" mit der passenden Mischung aus Naivität und Überheblichkeit.

Auch Lina Keßel ist die perfekte Besetzung für die Fee Tinker Bell. Nicht nur, dass die Zehnjährige von der Statur her feenhaft wirkt, auch ihre Art, die Rolle der eifersüchtigen, unüberlegten und doch bezaubernden Tinker Bell zu spielen, sucht ihresgleichen. Ebenfalls überzeugend ist Ariane von dem Bussche, die Captain Hook, Peter Pans Widersacher, zum Besten gibt. Die 63-Jährige schafft den Spagat zwischen raumeinnehmendem Captain und weinerlicher Witzfigur.

Auch Meret Lambertz als Wendy, Silas Braun als John und Leticia Esters als Michael machen ihre Sache gut. Dennoch ist "Peter Pan" im Vergleich zu den Stücken der Vorjahre, wie etwa "Emil und die Detektive" 2014 oder "Die wilden Hühner" 2015, eine ehr schwächere Inszenierung der Kinderbühne. Zwar gibt es witzige Szenen und gut herausgearbeitete Charaktere, aber insgesamt kommt die Handlung nur schleppend voran. Auch fehlt es den Dialogen teilweise an Raffinesse und für ein Stück, das Kinder aller Altersstufen ansprechen möchte, ist das Musical mit einer Spieldauer von fast drei Stunden schlicht zu lang, was zu Unruhe im Publikum führt.

Zweimal noch, heute und morgen Vormittag, wird "Peter Pan - Das Musical" gezeigt, die Dritt- und Viertklässler der Grundschulen und die Kinder und Jugendlichen der weiterführenden Schulen sitzen dann im Publikum.

(WS03)
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