Tönisvorst DRK-Gruppe: Hilfe für ein Leben nach dem Krebs

Tönisvorst · Seit 25 Jahren gibt es den Gesprächskreis Krebsnachsorge des Deutschen Roten Kreuzes Tönisvorst.

 Seit 25 Jahren gibt es den DRK-Gesprächskreis Krebsnachsorge in Tönisvorst unter Leitung von Wilma Jansen (stehend, links außen).

Seit 25 Jahren gibt es den DRK-Gesprächskreis Krebsnachsorge in Tönisvorst unter Leitung von Wilma Jansen (stehend, links außen).

Foto: DRK

Resi war 43 Jahre alt, als sie die Diagnose Krebs bekam. "Das war ein schwerer Schlag, aber der liebe Gott hat mir Wilma Jansen und die Gruppe geschickt", sagt die heute 67-Jährige, die nicht nur ihre erste Krebserkrankung, sondern drei Hirntumore, die sich in den Folgejahren bildeten, überstanden hat. "Ich habe immer viel Beistand von der Gruppe bekommen und konnte jederzeit bei Wilma oder den anderen Frauen vom Vorstand anrufen, wenn ich Hilfe brauchte", erzählt die St. Töniserin.

"Die Gruppe", das sind zurzeit 24 Frauen, die sich nur mit dem Vornamen ansprechen und sich jeden ersten und dritten Mittwoch im Monat im Vorster Rathaus treffen. Dort hat das Deutsche Rote Kreuz (DRK) vor 23 Jahren im Souterrain einen Raum für den Gesprächskreis Krebsnachsorge eingerichtet. Den Kreis selber gibt es bereits seit 25 Jahren. Gegründet haben ihn Helene Heintges und Wilma Jansen, die sich dafür extra als Betreuerin in der Krebsnachsorge ausbilden ließ. "Wir haben mit sieben Frauen angefangen", erinnert sich Wilma Jansen, die den Kreis bis heute leitet - und das sehr erfolgreich. Nicht nur aus St. Tönis und Vorst, auch aus Kempen und Willich kommen die Besucherinnen.

"Wir bekommen hier viele Informationen und wertvolle Tipps", sagt Susanne, die vor 15 Jahren an Brustkrebs erkrankte. Und tatsächlich ist die Liste der Vorträge, die Wilma Jansen für "ihre" Frauen im Laufe der Jahre organisiert hat, lang. Fachvorträge von Ärzten und Apothekern zu den Themen Ernährung, Immunsystem, Medikamente und ihre Nebenwirkungen, Krebsrisiko bei Hormonbehandlungen oder Erschöpfungszustände, auch Informationen zu Patientenverfügung oder Kassenleistungen. "Außerdem tauschen wir uns auch untereinander über unsere Erfahrungen mit Ärzten, Behandlungen oder Krankenhäusern aus", erzählt Susanne.

Trotz des ernsten Hintergrunds wird viel gelacht und gefeiert im Gesprächskreis. Etliche Ausflüge in die nähere und weitere Umgebung haben die Frauen bereits zusammen unternommen. Und es gibt immer wieder besondere Treffen zu Weihnachten, Neujahr, Karneval oder Ostern. "Und wenn jemand Geburtstag hat, bringt er meistens Kuchen mit", sagt Marga. Neben Wilma Jansen sorgen Hildegard Nilges, Katharina Braun, Regina Kaul und Melitta Buckstegge für den reibungslosen Ablauf.

Über die Treffen im Vorster Rathaus hinaus, setzt sich Wilma Jansen auch auf politischer Ebene für Krebspatienten ein. Bei einem Zusammentreffen mit Karl-Josef Laumann wies sie den ehemaligen NRW-Gesundheitsminister und derzeitigen Staatssekretär im Bundesministerium für Gesundheit darauf hin, dass die psychologische Betreuung von Krebspatienten dringend verbessert werden müsse. "Die Wartezeiten sind viel zu lang, die Betroffenen brauchen viel früher Hilfe und professionellen Beistand", weiß die 71-Jährige. Dieses Engagement wissen auch die Frauen der Gruppe zu schätzen. "Frau Jansen leistet wirklich Außerordentliches", lobt Resi.

(RP)
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