Tönisvorst Ein neuer Schnarchhahn ist da

Tönisvorst · Karneval hautnah erlebten die Besucher bei der Prinzengarde St. Tönis. Unter dem Motto "Wee stond tesame" hatte sie zu einer Premiere eingeladen. In der Gaststätte Rosental gab es Kneipenkarneval.

 Karneval in der Kneipe, statt im großen Saal, feierte die Prinzengarde St. Tönis am Freitagabend in der Gaststätte Rosental. Das Konzept kam gut an, die Veranstaltung war mit 100 Gästen ausverkauft.

Karneval in der Kneipe, statt im großen Saal, feierte die Prinzengarde St. Tönis am Freitagabend in der Gaststätte Rosental. Das Konzept kam gut an, die Veranstaltung war mit 100 Gästen ausverkauft.

Foto: Achim Hüskes

Urig, so ist die Stimmung in der Gaststätte Rosental zu beschreiben. Die Tische sind zu langen Reihen zusammengestellt, an denen die Besucher in bester Stimmung dicht an dicht sitzen. Vor so manchem steht nicht nur ein Getränk, sondern auch ein Teller, von dem aus es gut duftet. Luftschlangen, Luftballons und weitere karnevalistische Dekoration bestimmen das Bild. "Wir begrüßen jetzt die Kinderprinzessin Samantha I., bitte aufstehen", fordert Christian Klupsch mit einem Lächeln auf. Eine Aufforderung vonseiten des Vorsitzenden der Prinzengarde St. Tönis 1952, der alle sofort nachkommen. Noch bevor das erste Stückchen der Standarte des Jugendkarnevalvereins zu sehen ist, rücken Stühle zur Seite, und alles steht auf.

Marschmusik erklingt, Standartenträger Heinrich Tillmanns, besser bekannt als Tilli, macht, gefolgt von den Garden, den Anfang. Mit kräftigen Helau-Rufen marschiert dann Samantha I. mit Adjutantin Sophie ein. Doch es geht auf keine Bühne hinauf, sondern vielmehr stehen die jungen Jecken direkt vor den Besuchern. "Jetzt geht sie los, die große Show", startet Samantha I. ihre Rede. Eine etwas andere Show, nämlich Karneval mit Gemütlichkeits-Atmosphäre erlebten die Besucher am Freitagabend. Die Prinzengarde feierte eine Premiere, an der 100 Gäste teilnahmen - ausverkauft.

Zum ersten Mal hatte die Prinzengarde zu einem Kneipenkarneval eingeladen. Keine großen Besuchermengen, keine Bühne, von der herunter die Jecken agierten, sondern Karneval mittendrin und ganz nah dran wurde unter dem Motto "Wee stond tesame" präsentiert, und das mit großem Erfolg. "Mit Freunden und guten Bekannten einen schönen karnevalistischen Abend erleben, so wie es früher war, das war unser Bestreben, und es ist geglückt", freute sich der Kommandeur Udo van der Vight.

Die gute, urig gemütliche Stimmung herrschte von der ersten Sekunde an. Das lag schon allein an der ungewöhnlichen Eintrittskarte. Die stellte nämlich einen Orden dar, den jeder Besucher dank Ordenskette direkt tragen konnte. Herzliche Lacher ließen beim Programm nicht lange auf sich warten. Bereits die Verleihung des Schnarchhahnes löste Lachsalven aus. Gardist Rudolf Esser, der die Auszeichnung nach zwei Jahren - "Ich war so gut, daher durfte ich ihn zwei Jahre behalten", kommentierte er - an Thorsten Engler verlieh, machte mit blumigen Worten klar, warum Engler einen würdigen Nachfolger darstellt: "Ich habe Rudolf immer nach Hause begleitet oder er mich, wenn es mal wieder nach einer Veranstaltung spät geworden war. So konnte keiner verlorengehen", verriet Engler, der sich sicher war, dass dies allein der Grund für seine Ernennung sein konnte.

Orden für Walter Schöller und Peter Schutte als langjährige Mitglieder der Prinzengarde sowie den leider verhinderten Rolf Köster, ein erster Mariechentanz von Saskia Schulz, bevor "Ne Blechbroder" aus Köln gekonnt in die Bütt stieg - die Prinzengarde hatte ein buntes Programm aufgelegt, das sich auch in jedem großen Saal hätte sehen lassen können. Ob das herzerfrischende Zwiegespräche von "Labbes on Drickes", bei dem kein Auge trocken blieb oder das Stimmungs-Duo Katti und Peter, das mit rheinischem Charme und sauerländischer Grazie für beste Schunkelstimmung sorgte: Der Kneipenkarneval kam bestens an und zeigte, dass es nicht immer die große Halle sein muss, damit Spaß an der Freud herrschen kann.

(tref)
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