Tönisvorst "Eine aktive Innere" fürs Krankenhaus

Tönisvorst · Die Alexianer Tönisvorst GmbH investiert in neue Technik. Das Krankenhaus Maria-Hilf verfügt jetzt über zwei hochmoderne Utraschall-Endoskopie-Türme, die Einblicke und Eingriffe in den Magen-Darm-Trakt ermöglichen.

 Professor Dr. Tobias Zekorn führt beim Pressetermin den Endoskopieturm vor. Der Schlauch, der in den Körper eingeführt wird, ermöglicht Untersuchungen und kleine Eingriffe, ohne den Bauchraum im OP zu öffnen.

Professor Dr. Tobias Zekorn führt beim Pressetermin den Endoskopieturm vor. Der Schlauch, der in den Körper eingeführt wird, ermöglicht Untersuchungen und kleine Eingriffe, ohne den Bauchraum im OP zu öffnen.

Foto: WOLFGANG KAISER

Tobias Zekorn spielt gerne Tennis, hat auch gerade mit dem Golfsport angefangen. "Derzeit habe ich erst einmal nur die Platzreife und noch ein Handicap von 54", will dies aber verbessern", sagt er. Hauptberuflich ist Professor Tobias Zekorn Chefarzt der St. Töniser Klinik für Innere Medizin, Gastroenterologie (Magen/Darm) und Diabetologie (Zucker-Krankheit). Und ähnlich wie bei seinem Golfsport will der Mediziner auch seine Abteilungen kontinuierlich für seine ambulanten als auch stationären Patienten nach vorne bringen.

Gerade steht der Professor, der nach wie vor an der Uni Gießen einen Lehrauftrag hat, in einem der Behandlungsräume und erklärt die beiden neuen hochmodernen Spezialgeräte. Dies sind Endoskopietürme, durch die zukünftig sicherer und präziser diagnostiziert werden kann. Tobias Zekorn hat ein elastisches Endoskop in der Hand, deren Schlauch winzige Luft-, Wasser-, Saug- und Instrumentenkanäle hat, natürlich mit einer Kamera versehen.

Gerade sieht man auf den Monitoren einen Dickdarm. Sogar die kleinsten Äderchen sind zu sehen. "Das ist schon vergleichbar mit dem Fernsehbild eine hoch auflösende HD-Qualität", sagt der Mediziner, der jetzt noch einen Ultraschallkopf auf die Spitze des Endoskops setzt, das oral, anal und teilweise auch nasal eingeführt werden kann. Zekorn nennt die Vorteile des Ultraschalls: "Wir können jetzt noch besser die Strukturen der anliegenden Organe, wie etwa der Galle oder der Bauspeicheldrüse, beurteilen." Zum Beispiel ermöglicht die Spiegelung der Gallenwege von innen auch, erkannte Gallensteine endoskopisch und damit schonend für den Patienten zu entfernen, ohne einen chirurgischen Eingriff. Und am Endoskop befindet sich auch eine Nadel, durch die nach Knopfdruck und bei Bedarf Gewebe entnommen werden kann.

Dem Mediziner ist die Freude über die Erweiterung des medizinischen Spektrums deutlich anzusehen. In tausenden von Stunden hat er sich schon in den Jahren zuvor den präzisen Umgang mit den unverzichtbaren Gerätschaften beigebracht, die unter anderem auch für die Darmkrebs-Früherkennung wichtig sind. Auch dadurch können die häufig den Darmkrebs verursachenden Polypen sicher erkannt und sofort entfernt werden. Seit wenigen Monaten ist ihm und seinem Team auch erlaubt, Spiegelungen des Dickdarms ambulant durchzuführen. Täglich kämen zu dieser Behandlungsmethode, so Zekorn, drei bis fünf Patienten.

Seit dem 1. April 2014 ist Professor Zekorn der Chefarzt der Inneren Medizin in dem Alexianer-Krankenhaus. Und er hat sich fest vorgenommen, aus seinem Ressort eine in allen Belangen aktive Innere Abteilung zu machen. Der Mediziner will die Zahl der stationären Patienten im nächsten Kalenderjahr ausbauen, spricht dann von insgesamt 2500 möglichen Aufnahmen. 75 Betten gibt es in der Inneren. Dies könnte natürlich auch wegen der derzeit viel kürzeren Verweildauern erreicht werden, Zekorn: "Zu meiner Studienzeit betrug die Verweildauer der stationären Patienten noch durchschnittlich 16 Tage, heutzutage sind es sechs."

Und Tobias Zekorn hat, um die Arbeit für die Ärzte und Schwestern noch kürzer und für die Patienten effektiver zu machen, weitere Wünsche, so den Ausbau der CT-Diagnostik oder kürzere Wege zwischen den Instrumenten- und Behandlungsräumen. Abschließend meint er: "Unser Ziel bleibt, eine ortsnahe Grundversorgung auf einem qualitativ hohen Niveau sicher zu stellen und dazu auch Zug um Zug die Innere Medizin auf den neuesten Stand zu bringen."

(wsc)
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