Tönisvorst Erfolg mit Hundekeksen aus der Backstube

Tönisvorst · Die Tönisvorster Bäckerei Bölte hat ihr Angebot erweitert. Sie spricht jetzt auch Vierbeiner an. Seit neuestem gehören Hundekekse zum Sortiment. Böltes Familienhund Daisy ist der Kekstester.

Josef Bölte fährt mit dem langen Nudelholz ein letztes Mal über die Ausstechmatte und zieht diese ab. Dutzende von Plätzchen in Herzform liegen auf dem Backtisch, die allesamt darauf warten, in den Ofen geschoben zu werden. Aber irgendwie fehlt der typische Geruch von Süße, Vanille oder anderen Gewürzen, der ansonsten schon einen Plätzchenteig auszeichnet. In diesem Fall ist das aber nicht weiter verwunderlich. "Da ist kein bisschen Zucker drin. Es gibt auch kein Salz oder ein anderes Gewürz", informiert der Bäckermeister der Tönisvorster Traditionsbäckerei Bölte. In diese speziellen Plätzchen kommt nämlich nichts außer den Grundzutaten in Form von Dinkel, Wasser, Hefe, Quark und Leberwurst. Diese neue Kreation aus der Backstube ist allerdings nicht für Menschen gedacht, sondern für Vierbeiner. genauer gesagt für Hunde. In der Bäckerei gehören seit Kurzem Hundeplätzchen mit zum Sortiment. Schön verpackt und entsprechend deklariert, stehen sie im Ladenlokal in einem Holzregal mit dem Hinweisschild "Für Ihren 4-beinigen Liebling".

Der Grund für die neue Idee heißt Daisy und ist der Hund der Familie Bölte. Die Böltes gaben der Hündin, die aus einer schlechten Haltung kommt, vor rund einem Jahr ein neues Zuhause. Der auf sieben Jahre geschätzte alte Mix aus Bobtail und Briard brachte dabei stark geschädigte Zähne mit. "Viele Leckerchen sind für sie zu hart. Wir wollten ihr etwas anbieten, das lecker und kross, aber auch gut zu beißen ist", sagt Sonja Bölte. Vor Weihnachten kreierte Josef Bölte so einen Hundekeks in Sternform mit Leberwurst. Diese besonderen Weihnachtsplätzchen schmeckten Daisy hervorragend.

Sonja Bölte schenkte einigen Stammkunden, von denen sie wusste, dass sie Hunde haben, ebenfalls die Kekse zum Probieren. Das Ergebnis: Nicht nur Daisy schmecken die Kekse aus Böltes Backstube. "Das brachte uns auf die Idee, Hundekekse ins Sortiment aufzunehmen", berichtet Sonja Bölte. Die Leberwurstkekse gingen in Produktion, wobei die Sternform nach Weihnachten einer Herzform wich. Die Tönisvorsterin hatte dann die Idee, eine zweite Variante mit Thunfisch anzubieten. "Ich wollte zuerst nicht, denn ich selber mag keinen Thunfisch und schließlich muss ich auch probieren, was ich backe", erzählt Josef Bölte mit einem Augenzwinkern. Seine Frau konnte ihn aber überzeugen, und der Bäckermeister entwickelte ein weiteres Rezept. Diesmal werden die Hundekekse aus Dinkel, Wasser, Spinat, Thunfisch sowie Hefe in der Form von Mutzenblättchen gebacken. Auch die zweite Sorte kommt bestens an. "Die Plätzchen, egal welche Sorte, bestehen aus normalen Zutaten, die für den Menschen gedacht sind. Sie werden ganz frisch bei uns in der Backstube gemacht. Wir haben sie wirklich schon probiert. Für uns schmecken sie aufgrund der fehlenden Süße oder Würze halt etwas fad", beschreibt Sonja Bölte den Geschmack der Leberwurst- und Thunfischplätzchen. In Sachen Ofenverweildauer griff Josef Bölte auf seine Erfahrungen beim Knäckebrot zurück. Er backt die Hundeplätzchen genau wie das Knäckebrot. Für das Dinkelmehl hat sich der Bäckermeister entschieden, weil es auch für viele Menschen bekömmlicher ist. Aktuell entwickelt er das Rezept für Hundeplätzchen mit Roter Bete.

Preislich schließen sich die Hundeleckerchen den normalen Kekse an. 100 Gramm Plätzchen kosten 1,50 Euro. "Wir sind sogar schon gefragt worden, ob wir auch Katzenplätzchen backen würden", berichtet Sonja Bölte. Doch dafür fehlt ihnen eindeutig ein Tester wie Daisy, denn eine Katze hat die Familie Bölte nicht.

(tref)
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